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Zeichnerindex

 


ANDRES BALCELLS

Balcells, mit vollem Namen Andrés Balcells Velayos, wurde vermutlich um 1950 in Spanien geboren.

Sein vielseitiges Talent muß schon sehr früh in Erscheinung getreten sein, denn in jungen Jahren wird Balcells bereits durch die renomierte Agentur Selleciones Illustradas in Valencia vertreten. Dieser Agentur gehören auch die ganz Großen der Zunft auf spanischem Boden an: ENRIQUE BADIA ROMERO (*1930) VICTOR DE LA FUENTE (1921-2010) oder ESTEBAN MAROTO (*1942) sind nur einige von ihnen.

Andrés Balcells, der seine Arbeiten zum Teil nur mit seinem Vornamen signiert, veröffentlicht ab 1970 seine ersten Geschichten in Deutschland, die im Bastei Verlag erscheinen.

Sein großes Talent ist von Beginn an unübersehbar und ragt weiter über die Masse hinaus. Balcells beherrscht nicht nur die Anatomie von Mensch und Tier in Perfektion. Vielmehr versteht er es brilliant, historische Themen gekonnt zu inszenieren. Seine Portraits der jeweiligen Epochen zeichnen sich durch genaueste Detailkenntnisse aus, die er perfekt in Szene zu setzen versteht. Sei es nun die schillernde Inselromantik in der Südsee wie in „Sigismund Rüstig“ oder etwa der Dauerserie „Die Kinder des Meeres“. Diese Geschichten finden sich in den Bastei-Titeln FELIX EXTRA und BERÜHMTE GESCHICHTEN wieder.

Bis in die 90er Jahre hinein ist Balcells stets zur Stelle, wenn Not am Mann ist bzw. Termine eingehalten werden müssen. So finden sich seine Zeichnungen unter anderem auch in den Dauerserien LASSO und später GESPENSTER GESCHICHTEN, die ob ihres gewaltigen Appetits wöchentlich neues Material benötigen, das Andrés Balcells zu liefern versteht.

Gelungen sind auch seine Arbeiten für HARRIET BECHER-STOWES „Onkel Toms Hütte“ oder CHARLES DICKENS „David Copperfield“. Immer wieder versteht es Bacells gerade bei historischen Themen, gefühlvoll Stimmungen zu erzeugen, ohne das seine Akteure steifbeinig agieren. Seine Bilder sind immer lebhaft und für den Leser glaubhaft dargestellt.

Darüber hinaus erscheinen international die Arbeiten von Baclells. So finden sich in Marvels VAMPIRE TALES seine Geschichten und in den Niederlanden im Mädchencomic TINA.

Auch seinem Heimatland bleibt Balcells verbunden. Für die Magazine SORTEGA, ESCALOFRIO und GRAN PULGARCITA lieferte Balcells immer wieder Beiträge.

Letzteres ist ein großes Comic Magazin, dass viele interenationale Künstler wie HERMANN, BERNET usw. veröffentlicht.

So sind Andreas Balcells Comics in Millionenauflage für ein breites Publikum erschienen.

Seine Graphik überzeugt immer wieder den Betrachter. Von ihm werden wir noch viele Überraschungen erleben dürfen.

 

 

MEL CASSON

Cason


Der am 25. Juli 1920 in Boston, Massachusetts geboren Mel Casson konnte auf eine beeindruckende Karriere zurück blicken.

Sein Zeichentalent wurde von seinem Vater rechtzeitig erkannt, der ihn ermutigte die Laufbahn eines Künstlers einzuschlagen. Mit dessen finanzieller Unterstützung besuchte Casson das Art Students League in New York. Bereits mit 17 Jahren konnte Mel 1937 seine Studien erfolgreich abschließen und erhielt sogleich nach Vorlage seiner Arbeiten eine Festanstellung bei der Saturday Evening Post. Durch diese Kooperation erschienen seine Arbeiten bald darauf in dieser auflagenstarken Tageszeitung, in der New York Times, sowie im Ladies‘ Home Journal und  dem Herrenmagazin Esquire.

Als die Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg eintraten. meldete sich Mel Casson freiwillig zur Infantrie und nahm an der Landung in der Normandie am 6. Juni 1944 teil. Nachdem sein Führungsoffizier während der Offensive fiel, führte Casson mit seiner Truppe erfolgreich den Angriff weiter fort. Dank seiner Tapferkeit und weiteren Kämpfen mit den Allierten Streitkräften gegen das Nazi-Deutschland brachte es Casson bis zum Captain und wurde mehrfach ausgezeichnet.

Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges zog es ihn wieder an den Zeichentisch zurück. Für das New York Herald Tribune Syndicate  zeichnete er von 1948 bis 1952 an „Jeff Crockett“. Diese Serie beendete Casson kurzerhand, als im selben Jahr die USA in Korea kämpften und Mel sich erneut freiwillig zum Dienst meldete.

Im folgenden Jahr nun wechselte er zum Chicago Sun-Times Syndicate und zeichnete dort von 1953 bis 1966 an der Kinderserie „Sparky and Angel“.


Während dieser Zeit begann Casson eine enge Zusammenarbeit mit ALFRED ANDRIOLA (1912-1983) an der graphisch sehr schönen Serie „It’s Me, Dilly“. ANDRIOLA, der vor allem durch seine Serie „Kerry Drake“ bekannt wurde, trat hier unter dem Pseudonym „Alfred James“ in Erscheinung. Diese Kooperation dauerte von 1958 bis 1962.

Aber auch in den Folgejahren waren der Kreativität Cassons keine Grenzen gesetzt. In den frühen 1970er Jahren arbeitete er mit WILLIAM F. BOWN (* 1925) für das United Feature Syndicate an „Mixed Singels“.Der Titel der Serie wurde später in „Boomer“ umbenannt. Diese Phase dauerte von 1972 bis 1981.

Es sollte nur wenige Jahre dauern, bis Mel Casson auf GORDON BESS (1929 – 1989) treffen sollte. Der Cartoonist hatte seit 1967 mit seiner skurillen Indianerserie „Redeye“ (hierzulande Falkenauge) einen enormen Erfolg, der es ihm gestattete, ausschließlich von dieser Serie zu leben. Ab 1988 ging es Gordon Bess immer schlechter, so daß er sich gezwungen sah, seinen Klassiker an Mel Casson und BILL YATES (1921-2001) abzugeben. Casson führte diese Serie bis zu seinem Tode am 21. Mai 2008 erfolgreich für das King Features Syndicate fort.

Außerhalb seiner Zeichentätigkeit war er ein gefragter Gag-Autor. So arbeitete für einige lokale TV-Sender an den Shows „Draw Me a Laugh“ und „You Be the Judge“. Außerdem war er Autor von fünf weiteren Büchern, u.a. „Ever Since Adam“ sowie „Eve“.

Seine Arbeiten wurden zweimal im Metropolitian Museum of Art in New York ausgestellt. Cassons Zeichnungen finden sich in zahlreichen wichtigen Sammlungen. So u.a. in der Albert T. Reid collection für die Universität von Kansas und dem Billy Ireland Cartoon Libary & Museum.

 

Casson war auch für seine Kollegen aktiv tätig. So führte er von 1964 bis 1965 den Vorsitz im Newspaper Comics Council und war ferner im National Cartoonists Society für den Bereich Conneticut tätig. Von dieser Gesellschaft wurde er im November 2003 mit dem Legend Award ausgezeichnet.

Seit 1965 war Mel Casson mit der Opernsängerin Mary Lee Culver Casson verheiratet. Er hinterließ seine Frau und eine Tochter. Sein ganzes Leben wohnte er in Westport, Conneticut.

 

Quellen:

Wikipedia, lambiek.net



CARL ED

Der Zeichner und Cartoonist Carl Ed, mit vollständigem Namen Carl Frank Luwig Ed, wurde am 16. Juli 1890 in Moline im Bundesstaat Illinois geboren.

Eds Vater, ein Arbeiter, starb, als Carl noch ein Junge von 13 Jahren war und veranlaßte ihn, darauf hin die High School zu verlassen und sich nach einer Arbeit umzusehen.

Eds Zeichenstil, den man als kantig und etwas grobschlächtig bezeichnen könnte, begann seine Karriere im Alter von 20 Jahren, als er die kurzlebige Serie „Luke McGluke, the Bush League Bearcat“ startete. Dieses Intermezzo mit kleinen Episoden über den Baseball Sport wurden über das World Color Syndicate in St. Louis vertrieben.

Weitaus vielversprechender war bereits seine zweite Stelle 1912 für den Chicago American, wo er sich als Sport Cartoonist hervortat.

Sein wahres Talent für den gag strip wurde allerdings erst 1918 von Joseph Patterson, einem Mitinhaber des Chicago Tribune erkannt, der ihm den Auftrag erteilte, einen Teenagerstreifen zu kreieren, der zunächst den Titel „Seventeen“ trug. Die Geburtsstunde des ersten Jugendzeitungscomics hatte geschlagen. Der Titel Seventeen stammt allerdings von Boothe Tarekington, der die Reihe zuvor seit 1916 „The Love Life of Harold Teen“ benannte.

Nachdem die Serie, die das Alltagsleben der Teenager der 20er Jahre in humoristischer und durchaus treffender Art schilderte, von Anfang an ein Erfolg wurde, lief sie vor allem in den beiden großformatigen Zeitungen Chicago Tribune und der Daily News.

Carl Eds Einfluß ging soweit, daß er selbst in die Jugendsprache eingriff und völlig neue Wörter schuf, die von der Jugend begeistert aufgenommen wurde.

Den absoluten Höhepunkt von Harold Teens Popularität sollte 1928 staftfinden, als sogar ein Stummfilm in die Kinos kam, der 1933 nochmals als Tonfilm produziert wurde.

In den Wirren der 30er Jahre wandelte sich der Inhalt des Streifens. Der ursprünglich Appeal der Serie ließ nach und 1941 trug Harold sogar Uniform, um seine Verbundenheit mit den Kriegsteilnehmern zu symbolisieren.

Carl Ed lebte lange Zeit in Skokie, einem kleinen Vorort von Chicago. Eine akute Erkrankung zwang ich zu einem Aufenthalt in Evanston, einem Krankenhaus in Illinois, wo er kurz darauf am 10. Oktober 1959 im Alter von 69 Jahren verstarb. Mit ihm wurde auch sein Klassiker Harold Teen eingestellt, der immerhin auf eine gut vierzigjährige Laufzeit zurück blicken konnte.


ERSEL


Ersel

 

Erwin Sels wird am 2. September 1963 in Antwerpen geboren und ist, was das Comiczeichnen angeht, erblich vorbelastet. Und so beginnt seine Zeichnerlaufbahn bereits mit 15 Jahren, als er ab 1978 im Studio seines Vaters Frank Sels an SILBERPFEIL mitarbeitet. Es dauert nach dem Tod seines Vaters im Dezember 1986 jedoch eine Weile, ehe seine eigene Karriere Fahrt aufnimmt.

 

Zwischen 1989 und 1991 entstehen mit dem Szenaristen Jan Bucquoy zum Einen der Dreiteiler FRENCHY, zum Anderen 1990 die beiden Einzelalben UNE ÉPOPÉE FRANCAISE und LES VILLES TENTACULAIRES. Das zusammen mit Léon Leuleu und Ronny Maton begonnene Projekt SAGA VAN EEN WRAAK bleibt unvollendet.

 

1992 verwendet er für DER LETZTE MOHIKANER nach James Fenimore Cooper zum ersten Mal das Pseudonym ERSEL.

 

Schließlich übernimmt er 1994 mit Band 7 von Jean-Francois Charles die Zeichnungen zu DIE PIONIERE DER NEUEN WELT, an denen er bis heute arbeitet. Nach den Verlagen SPLITTER und KULT EDITIONEN wird die Serie seit Band 16 von FINIX weitergeführt (aktuell Band 18 „Das große Treffen").

 

Zwischen 1999 und 2002 folgt die dreibändige Reihe CLAYMORE (deutsch ebenfalls bei KULT EDITIONEN) zusammen mit Maryse Nouwens. 2001 folgen zwei Alben der Serie LES DERNIERS JOURS DE LA GEHENNE. Die fünfbändige Reihe LES GARDIEN DE LA LANCE mit Ferry van Vosselen als Texter wird 2002 gestartet und 2007 abgeschlossen. Eine deutsche Veröffentlichung steht immer noch aus.

 

Weitere Projekte sind MEDEA (3 Teile von 2009 bis 2011, CASTERMAN), DIE ERINNERUNG AN ABRAHAM (2010, CASTERMAN), DER ZOUAVE (2010, bei GLÉNAT) und SCHLEIER (2011, CASTERMAN). Für 2013 sind Teil 19 von DIE PIONIERE DER NEUEN WELT, sowie jeweils der zweite Teil von DER ZOUAVE und SCHLEIER geplant.


PAUL GEERTS


Geerts





Paul Geerts erlangte vor allem große Popularität, als er von WILLY VANDERSTEEN den unverwüstlichen Klassiker SUSKE EN WISKE weiterzeichnete. Obwohl hierzulande nur wenige Alben erschienen sind, gibt es im deutschsprachigen Raum doch eine nennenswerte Fangemeinde. Geerts wurde am 16. Mai 1937 in Turnhout geboren und besuchte bereits mit 14 Jahren die Akademie für Künste in Antwerpen. Nachdem er sich zunähst mit einigen Illustrationen für Anzeigen diverser Kinos begnügen mußte, zeichnete er in den darauffolgenden Jahren für die flämischen Zeitschriften Het Volk, 't Kapontje, Ohee (für die auch Frank Sels tätig war) und Het Gazet in Antwerpen.
Seine Arbeit im Studio Vandersteen begann im Jnaur 1968. Dort zeichnete er zunächst einen Großteil der WASTL-Geschichten, die im Bastei Verlag erschienen und sich in Sammlerkreisen nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen. Ferner tuschte er Arbeiten für die Serien BESSY, DE RODE RIDDER sowie BIGGLES. Seine Qualitäten wurden vion Vandersteen so sehr geschätzt, daß er im ab 1972 die Arbeiten an SUSKE UND WISKE überließ. Die erste Geschichte trug den Titel "De Gekke Gokker".
Paul Geerts betreute über viele Jahre den Klassiker SUSKE UND WISKE. Er zeichnete diese Serie mit bis zu vier Alben im Jahr bis 2001.



RAY HELLE

Ray Helle, 1917 in New York geboren, war zunächst als Schriftsetzer für die Mergenthaler Linotype tätig.

In seiner Freizeit belegte er Zeichenkurse am Pratt Institute, in dessen Zusammenhang er dann als freier Mitarbeiter diverse Gags Panels für verschiedene Agenturen bis 1941 zeichnete.

Im Zweiten Weltkrieg meldete er sich als Freiwilliger und war in Europa stationiert. Nach seiner Heimkehr konnte er seine freie Tätigkeit als Cartoonist fortsetzen. Schließlich schuf der 1954 für den Chicago Tribune die Zeitungsstrips „Box Seat“ und „The Flibbertys“. Letzterer sollte zugleich sein größter Erfolg werden.

Im Eigenvertrieb zeichnete er seine Serie „Sam & Ellie“, die er bis 1983 produzierte, wobei deren Einstellung von den Zeitungslesern seines Wohnortes St. Petersburg, Florida sehr bedauert wurde.

Ferner zeichnete Ray Helle noch die Zeitungsserien „Pet Parade“ sowie „Life With Lucky“ für den National Enquirer, bis er sich schließlich 1989 mit 72 Jahren vom Geschäft zurück zog.





BRANCO KARABAJIC

 

Der am 16. August 1925 in Zagreb geborene Zeichner Branimir "Branco" Karabajic sollte eigentlich Karriere als Banklehrling machen, doch als die jugoslawische Zeitschrift 'Kerempuh' neue Zeichner für den jugoslawischen Zeichentrickfilm "Veliki Mitting" (Die grosse Versammlung) suchte, ergriff er seine Chance. Dort lernte er auch den späteren Kauka Chefzeichner Walter Neugebauer (1921-1992) kennen, dessen Bruder Norbert bei diesem Film Regie führte. 1950 war der Film vollendet und Walter Neugebauer gründete die Firma "Druga Film".

 

Die Firma hatte viele Aufträge und per Zeitung wurden neue Zeichner gesucht. Unter den Bewerbungen auch Biserka Peulic, die 1953 Branco Karabajic heiratete. Leider existierte die Druga Film nur kurze Zeit und so arbeitete Branco danach für die Firmen Zora Film und Interpublik. Bei den arbeiten für einen Werbefilm der BMW Isetta hörte er zum ersten mal von Rolf Kauka. Walter Neugebauer und Branco Karabajic fingen an Fix & Foxi Comic zu zeichnen. Als er 1957 für die Zagreb-Film tätig war, besuchte ihn Rolf Kauka persönlich und machte ihm das Angebot nach München zu kommen. Leider erwies sich die Ausreise aus dem damaligen kommunistischen Jugoslawien etwas schwierig und Branco erhielt nur ein Durchreisevisum über München. Er blieb dann "etwas länger" dort.

 

Er arbeitete an Kaukas 'Münchhausen' mit und bald vertraute Rolf Kauka ihm die Serie "Pauli" an. Er konnte Pauli nach seinem Gusto gestalten. So zog Pauli aus der Fix & Foxi Umgebung zurück nach Maulwurfshausen zu seinen Eltern, der Familie Baumeister. Kara, wie ihn seine Freunde nennen, fügte bald Pauli's treuen Freund Mausi hinzu. Die beiden brauchten aber auch einen Gegenspieler und so entstanden Egon und sein Kumpel Mecki. Es war aber immer noch nicht genug Personal - es fehlte ein liebes Mädchen und so kam Mimi dazu, Pauli's grosse Liebe. Später folgten Susi, Mimis Freundin, und der Hund Beppo. Er war der eigentliche Vater von Pauli, den er bis zum letzten Heft bei Pabel Moewig zeichnete.

 

Kara arbeitete aber auch an weiteren Kauka Produkten, wie Bussi Bär und TipTop. 1982 zog Kara nach Lenggries, um wieder in die Nähe seiner geliebten Berge zu sein. Später, als er seine aktive Zeichenkarriere aufgab, zog er wieder in seine Heimat Zagreb. Dort zeichnete er noch lange Zeit Pauli-Motive für die Fans zum privaten Gebrauch. Von seinen Fans wurde er liebevoll "Pauli-Barks", in Anlehnung an den Donald Duck Zeichner Carl Barks, genannt. Geehrt wurde er 1998 auf dem Comic Salon in Erlangen und 2000 für seine Mitwirkung am Film "Veliki Miting". Plötzlich und unerwartet verstarb Branco Karabajic am 12. März 2003.

 

 

Quelle: www.kauka.de



Kari Korhonen


kari



Kari Korhonen wurde am 8. Oktober 1973 in Finnland geboren, wo er auch heute noch in der Nähe von Helsinki wohnt.

In sehr jungem Alter wurde er bereits mit einer Art der „Vogelgrippe“ infiziert: Seine Eltern schenkten ihm auf seinen Namen ein Abonnement der finnischen Ausgabe von Donald Duck, und seither gilt seine Leidenschaft den Enten des Disney-Universums. Seine Vorbilder sind Carl Barks (1901-2000), Daniel Branca (1951-2005), Daan Jippes (*1945) und Romano Scarpa (1927-2005).

Seit 1994 schreibt und zeichnet er Geschichten für den Egmont Konzern, den europäischen Lizenznehmer für Disney-Geschichten, insbesondere mit einem großen Anteil an den Geschichten des jungen Donald Duck („Donny Duck“), wobei Donald und Dagobert zu seinen Lieblingsfiguren zählen. Zum Teil verfaßt Kari auch einige Geschichten mit den Abenteuern des jungen Donald. die von seinen Kollegen Esteban  (d.i. Ignasi Calvet Esteban, geb 1948)oder Maximinio Tortajada illustriert werden.

Unter anderem wurden seine Geschichten von den Disney-Größen Vicar und Daniel Branca illustriert, aber nach Meinung der Fans läuft er dann zur Höchstform auf, wenn er seine Geschichten auch selbst zeichnet – was ein Merkmal von nur sehr wenigen Disney-Zeichnern wie Carl Barks, Don Rosa (*1951) und Marco Rota (*1942) ist.

Sein Stil ist aufgrund der geschwungenen Eleganz der Figuren und der abwechslungsreichen Seitenlayouts schnell als sehr eigenständig erkennbar und auch das inhaltliche Niveau ragt aus der Masse deutlich hervor. Im skandinavischen Raum gilt er als einer der großen Meister der Disney-Comics, und auch im Rest von Europa hat er sich als Speerspitze der „Dritten Generation“ einen guten Ruf erarbeitet.

Außer seiner Disney-Karriere illustriert er auch Kinderbücher, zeichnet Cartoons für die finnischen Tageszeitungen „Ilta Sanomat“ und „Hesingin Sanomat“.

 

Alexander Bubenheimer


HENK KUIJPERS
Henk




MEL LAZARUS

Geboren am 3. Mai 1927, begann Mel Lazarus seine Laufbahn als freier Illustrator gleich nach seinem Abschluß der High School. Seine Arbeiten erschienen in diversen, weit verbreiteten Magazinen. So entwickelte er bald zwei erfolgreiche Cartoon-Serien mit WEE WOMAN und LI’L ONE. Diese Figuren bildeten seine Grundlage für weitere zukünftige Erfolge.

AL CAPP (1909-1979) engagierte Mel Lazarus bald darauf, um dessen Figuren aus LI’L ABNER für diverse Werbeartikel wie Spielkarten, Comics usw. zu kopieren. Außerdem war AL CAPP mit seinem Bruder Inhaber von Toby Press, einem Comicverlag, der nicht nur dessen Comicserie vertrat sondern auch solche populären Reihen wie FELIX THE CAT oder JOHN WAYNE. Für Toby Press war Lazarus von 1949 bis 1954 tätig und brachte es dort bis zum Art Director.

Diese Erfahrungen schrieb Lazarus in seinem ersten Buch „The Boss is Crazy, Too“, nieder, welches 1964 veröffentlicht wurde und sich unter anderem auch auf AL CAPP bezog.

Angeregt durch einen Wettbewerb des Zeitungssyndikats United Feature, die neue Charaktere suchten, bewarb sich Lazarus mit dem Thema Kinder in der Schule. Seine Figuren hatten überdimensionale Köpfe und redeten altklug daher. Der Klassiker MISS PEACH war geboren und ging ab dem 4. Februar 1957 an den Start. Mel sollte diesen Dauerbrenner bis zum 8. September 2002 zeichnen! Übrigens spielten die Episoden in der Kelly School, womit niemand anders als WALT KELLY (1913-1973) und dessen Klassiker POGO geehrte wurde.

Nicht, das Mel Lazarus schon ausgelastet wäre, entwickelte er 1966 mit                         dem MAD-Zeichner JACK RICKARD (1922-1983) den Zeitungsstrips PAULINE MCPERIL, den er als Texter unter dem Pseudonym Fulton betreute. Leider wurde der Streifen vom Publikum nicht in erwünschter Weise aufgenommen, so dass die Serie nach drei Jahren Laufzeit wieder eingestellt werden mußte.

Mit MOMMA kreierte Mel Lazarus 1969 einen weiteren Zeitungsklassiker, dessen Erfolg bis heute andauerte. Hier geht es um eine stets nervende Mutter, die ihren Sohn ständig kontrolliert, auch wenn dieser schon über 40 Jahre ist. Die Serie begann allerdings erst am 26. Oktober 1970 und läuft bis heute in 400 Zeitungen. Nicht zuletzt beruht der Erfolg auch auf Mels eigenen Erfahrungen mit seiner Mutter, die sich allerdings nicht selbst dort wiederfindet, sondern eher dessen Tante Helen...

Bei Lazarus unermüdlicher Arbeit konnten auch die Ehrungen nicht ausbleiben. So erhielt er 1982 den National Cartoonist Society’s Reuben als bester Cartoonist und bereits 1973 und 1979 die Auszeichnungen als bester Humorist. Von 1989 bis 1993 war er auch President der NCS.

Ferner verfaßte er zahlreiche Drehbücher für das amerikanische Fernsehen und – wen wundert es – eine weiteres Buch mit dem Titel „The Neighbourhood Watch“, dessen Verfilmung bereits ansteht.

Mittlerweile könnte sich der heute 83jährige Cartoonist und Autor durchaus zur Ruhe setzen, was allerdings nicht seine Sache ist. So findet man ihn nach wie vor jeden Montag morgen um 8 Uhr an seinem Arbeitsplatz, um für jede Woche neue Ideen zu sammeln und natürlich die Fan Post zu beantworten.

Die nächsten beiden Tage feilt er an den Dialogen, was für ihn die interessanteste und kreativste Tätigkeit darstellt, bis er sich schließlich an den Zeichentisch setzt, um seine Wochenproduktion zu bewerkstelligen.

Mel Lazarus hat drei Töchter und lebt heute in Kalifornien. Er ist verheiratet mit Sally Mitchell, die in San Carlos einen wichtigen Posten bekleidet.

 


LANK LEORNARD

 


Frank E. Leonard, besser bekannt als Lank Leonard, wurde am 2. Januar 1896 in Port Chester im US-Bundesstaat New York geboren.

Schon von klein auf an wußte Frank, daß er später einmal Cartoonist werden wollte. Angeregt dazu wurde er durch seine Vorbilder Buster Brown von RICHARD FELTON OUTCALT (1863-1928), Happy Hooligan von FREDERIK BURR OPPER (1857-1937), Little Nemo von WINSOR MCCAY (1969-1934) sowie The Katzenjammer Kids von RUDOLPH DIRKS (1877-1968), die er fleißig kopierte. Bereits während der High School war er für die künstlerische Leitung der Schülerzeitung verantwortlich.

Nach seinem Abschluß begann er zunächst eine Buchhändlerlehre und besuchte von 1914 bis 1915 das College. Als die Vereinigten Staaten in den ersten Weltkrieg involviert wurden, meldete sich Frank mit 19 Jahren zur Armee.

Nach seinem Wehrdienst entwarf Leonard für eine Sportfirma einen neuen Basketball-sportschuh und wurde darauf hin als Handlungsreisender verpflichtet. Auf einer dieser Zugreisen  lernte er den Cartoonisten CLARE BRIGGS (1875-1930) kennen. Bei dieser Begegnung zeigte er auch einige seiner Sketche und erhielt die Bestätigung über sein zeichnerisches Talent.

Biggs empfahl im dem zuständigen Redakteur des Chicago Tribune. Und dieser schlug Lan Leonard vor, sein Talent durch gezielte Zeichenkurse zu entwicklen. So nutzte Leonard die Pausen in Hotelzimmern und Bahnreisen für seine Studien per Fernkurs um sich zu verbessern.

Im Frühjahr des Jahres 1925 beendete Leonard seine Tätigkeit und begann nun seine Karriere als Cartoonist. So entstanden zunächst einige Sportcartoons für die Sportmagazine. Danach blieb er neun Jahre dem George Matthew Adams Syndicate treu und gestaltete hauptsächlich alle Cartoons, die mit dem Baseball zutun hatten.

Seinen endgültigen Durchbruch gelang ihm schließlich 1936 mit 30 Jahren, als ihm das McNaught Syndicate seine Serie Mickey Finn abkaufte. Mickey Finn schilderte das Familienleben eines Irisch-Amerikanischen Polizisten und beschränkte sich ausschließlich auf die positiven Eigenschaften dieses Berufes, ohne ins Räuber- und Banditenmillieu abzurutschen. Der Streifen wurde von Anfang an ein großer Erfolg und lief zu seinen besten Zeiten in 300 Zeitungen täglich. Leonard sollte für die folgenden drei Dekaden die Serie erfolgreich fortführen und wurde dazu von seinen Assistenten Mart Bailey und MORRIS WEISS (*1915) unterstützt.

Für die Sonntagsseiten zeichnete Leonard außerdem den Topper Nippie: He's Often Wrong! Nippie war ein kleiner Junge, der stets die Warnungen und Ratschläge seiner Eltern in den Wind schlug und schließlich die Konsequenzen zu tragen hatte.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zog Leonard über die Wintermonate nach Miami, Florida. Dort gefiel es ihm so gut, daß er schließlich seinen Hauptwohnsitz fünf  Jahre später dorthin verlegte.

Leonard pflegte gerne den Umgang zu seinen Kollegen. Und so kam es am 10. März 1951 zu einem Treffen, wo u.a. FRANK BECK (1893-1962), WALLY BISHOP (1905-1982), DICK BRIEFER (1951-1980), BILL HOLMAN (1903-1987), FRED LASWELL (1916-2001), AL POSEN (1895-1960), ZACK MOSLEY (1906-1993), LEONARD SANSONE (1917-1956) und ELMER WOGGON (1898-1978) teilnahmen. All diese Kollegen waren im Comicbereich für diverse Superheldentitel bzw. deren Zeitungsserien tätig.

Zu Beginn der 1960er Jahre ließ Leonard zunächst die Stories von Morris Weiss fortschreiben und gab später auch das Zeichnen ab.

Lank Leonard starb am 2. August 1970. Zwei Jahre zuvor hatte er sich vom Geschäft zurück gezogen.



JOHN LINEY

Das Leben und Wirken John Lineys ist untrennbar mit der Serie HENRY verbunden.

Der eigentliche Erfinder der Reihe HENRY war der am 14. Februar 1865 im norwegischen Viertel von Madison im Bundesstaat Wisconsin geborene CARL THOMAS ANDERSON. Andersons HENRY erschien erstmals als One-Panel-Gag am 19. März 1932 in der Saturday Evening Post und lief ab dem 17. Dezember 1934 als Tagesstreifen und bald darauf auch ab dem 10. März 1935 als Sonntagsseite.

Der große Erfolg der Serie sollte allerdings erst in den 40er Jahren beginnen, nachdem der Pressemogul William Randolph Hearst (1863-1951) kurioserweise HENRY auf seiner Europareise in einer deutschen Zeitung unter dem Titel „Henry, der amerikanische Lausbub“ entdeckte und beschloß, HENRY selbst unter seine Fittiche zu nehmen. In seiner Hochzeit lief HENRY in 275 Tageszeitungen in 29 Ländern!

John Liney, geboren 1912, kam bereits 1932 mit Anderson in Kontakt, als er ihm Ideen für seine Strips anbot. Bald wurde er dessen Assistent und führte die Tagesstreifen ab 1942 in Eigenregie fort, weil Anderson sich aus gesundheitlichen zurückzog. Obwohl dieser bereits 1948 verstarb, signierte Liney HENRY bis in die 60er Jahre den Strip mit Anderson. 1979 übergab Liney den Streifen an JACK TIPPIT. John Liney verstarb schließlich am 29. Januar 1982 im Alter von 69 Jahren an Herzversagen.



LORIOT




Der am 12. November 1923 in Brandenburg geborene Bernhard-Victor von Bülow, zwar aus einer vornehmen Familie stammend, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Ihm gelang es mit seinem Humor eine kaum absehbare Karriere zu starten, dessen Popularität und Anerkennung er bereits zu Lebzeiten erfahren durfte.
Alles begann im Jahre 1947, als Vicco von Bülow - als Offizier aus dem Krieg nach Hause kehrend - den weisen Rat seines Vaters befolgte, die Kunstschule in Hamburg zu besuchen, um sein Talent zu fördern. Die Zeiten im jungen Nachkriegsdeutschland waren hart. Von Bülow studierte fleißig die kommenden zwei Jahre Anatomie, Graphik, Malerei, das solide Handwerkszeug eines kommenden Künstlers.
1950 lernte von Bülow eine Pressereferentin auf einer Party kennen, die ihm anbot, einige Karikarturen für den "Stern" zu illustrieren. Dieses ungeheuerliche Angebot wollte er zunächst zurück weisen, da er von einer Kunstakademie kommend vor allem eines machen wollte: Kunst und keine Gebrauchsgraphik, keine Männchen malen. Glücklicherweise änderte er aufgrund finanzieller Notwenigkeiten seine Meinung und lieferte einige Zeichnungen ab, die mit DM 75,- je Bild honoriert wurden. Eine geradezu unglaubliche Summe für damalige Zeiten. Ab diesem Zeitpunkt signiert er seine Arbeiten mit Loriot in Anlehnung an das Familienwappen (der Künstlername Loriot ist die französische Bezeichnung des Pirols, eben dem Wappentier der Familie von Bülow).
Schon bald war Loriot  mit seinen Karikaturen regelmäßig im "Stern" vertreten. Nach kurzer Zeit machte er von sich reden, als er mit seiner ersten Serie "Auf den Hund gekommen" die Ansichten des Menschen auf den Kopf stellte: die großen Hunde hielten sich nun einen Menschen und beschwerten sich über dessen Eigenschaften. Die Empörung der Leserschaft über diesen Umkehrschluß nahm kein Ende, so daß sich Verleger Henri Nannen (1913-1996) veranlaßt sah, die Reihe abzubrechen.
1954 ergriff ein junger Verlag in der Schweiz seine Chance und brachte als zweites Buch im Verlagsprogramm mit wachsendem Erfolg die Zeichnungen von Loriot heraus. Für den aufstrebenden Diogenes Verlag begann eine lebenslange Zusammenarbeit mit dem Künstler.
Nach diesen ersten Schritten auf der Erfolgsleiter meldete sich bald das noch junge bundesdeutsche Fersehen und suchte einen Moderator, der zum Thema Cartoon etwas zu sagen hätte. Hier folgte nun der Grundstein für Loriots TV-Karriere mit seiner von ihm so bekannten Arbeitsweise. Und da sich vor allem niemand finden wollte, der seine Ideen in die Tat umsetzen konnte, schlüpfte von Bülow kurzerhand selbst in die Rolle des Moderators und gestaltete seine Beiträge fast im Alleingang. Über seine TV-Sketche in den 1970er Jahren führte der Weg schließlich zu Produzent Horst Wendland (1922-2002) und dem Kino.
Und dies sind nur wenige Stationen, die Loriots Vielseitigkeit belegen, aber eines berührte alle Dinge seines erfüllten Lebens: dieser einzigartige Humor, in dem sich der Zuschauer selbst bei seinen Schwächen und Vorlieben ertappt fühlt, zugleich darüber aber nur herzlich lachen konnte. Denn eines hatte Loriot nie gewollt: den billigen Witz auf Kosten anderer. Dies ist eines seiner Erfolgrezepte gewesen. Noch Generationen von Lesern und Zuschaueren werden sich über Loriots Werk köstlich amüsieren.



VIRGIL PARTCH

Sein Zeichenstil hatte diesen makabren Unterton. Seine Figuren hatten stets diese überdimensionalen Köpfe und vor allem: seine Gags waren einfach umwerfend. Ein Meister der One-Panel Gags!

Virgil Partch wurde als Sohn eines Offiziers der Navy am 17. Oktober 1916 auf Saint Pauls Island, einer kleinen Insel im weit entlegenen Alaska geboren.

Seine Kindheit war stets von Umzügen des Vaters geprägt, der als Offizier die ganze pazififische Küste entlang stationiert wurde, bis der Vater sich schließlich vom Berufsleben zurück zog und  in Tuscon wohnte. Zu dieser Zeit hatte Virgil bereits die High School absolviert. Sein humoriges Zeichentalent ließ ihn danach an der Universität von Arizona Kunst studieren.

In dieser Zeit steuerte Partch seine ersten Cartoons für das Arizona Kit Kat Magazin bei und schnell wurde ihm klar, daß er seine Komolitonen bereits durch seine Produktivität weit überlegen war. Dies veranlaßte ihn 1937 dazu, durch den Verkauf von Eiscreme im Sommer genügend Geld zusammen zu bekommen, um in Los Angeles die Chouinard School zu besuchen. Seine Vorstellung einer weiteren Förderung seines Talents müssen nicht erfüllt worden sein, denn bereits nach einem halben Jahr verließ Partch die Hochschule, um bald darauf eine Anstellung in den Disney Studios anzunehmen.

Zunächst hatte er lediglich jeden Morgen Walt Disneys Büro zu reinigen und die täglichen Memos an dessen Mitarbeiter zu verteilen, bis er durch seine Cartoons auffiel und Disney Virgil Partch umgehend in seine Zeichenabteilung unterbrachte. Im Animation Department war Virgil nun an der Produktion der späteren Disney-Klassiker PINOCCHIO und FANTASIA beteiligt. Allerdings sollte sein Aufenthalt bei Disney nicht von Dauer sein, was mit einem  Ereignis zusammen hing, der vielen Disney-Mitarbeitern den Arbeitsplatz kosten sollte. 1941 streikten zum ersten Mal viele Zeichner und Angestellte des Studios aufgrund der ungerechten Bezahlung für unterschiedliche Arbeiten. Einer der Hauptintiatoren war der Staranimator ART BABBIT, der sich für seine Kollegen einsetzte. So erhielt er pro Woche das fürstliche Gehalt von 200 bis 300 Dollar wohingegen sich viele Zeichner mit etwa 20 Dollar abzufinden hatten. (Natürlich waren die Hintergründe dieses Streiks vielschichtiger, wenn nicht sogar politischer Natur, worauf hier allerdings nicht eingegangen werden kann). Disney empfand diesen Streik als persönliche Kränkung, war er sich doch bisher deren Loyalität bewußt gewesen. Die Folge war jedenfalls die Kündigung etlicher Künstler, darunter auch große Namen, die dann in anderen Studios ihre Karriere fortsetzten.

Partch meldete sich kurzerhand zur Armee und konnte auch bald hier seinen aktiven Kriegseinsatz mit einem Büro für die Zeitungen der Streitkräfte eintauschen.

In den 40er und 50er Jahren begann Virgil Partchs Karriere im großen Stil. Seine Cartoons, nun unter seinem Künstlersignet „VIP“, wurden in allen großen amerikanischen Magazinen veröffentlicht. Dies waren u.a. Colliers, Liberty, True und Punch, um nur einige zu nennen.

Seine wichtigste eigene Serie wurde BIG GEORGE, die er 1960 startete. Die Erlebnisse eines geplagten Familienvaters in einem Bild erschienen von nun an täglich sieben Tage die Woche. Bereits beim Start der Serie lief BIG GEORGE in 300 Tageszeitungen und ständig wurden es mehr.

Am 10. August 1984 starben er und seine Frau bei einem Autounfall auf der Interstate 5 nähe Valencia in Kalifornien. Für BIG GEORGE hatte VIP bereits soviel vorproduziert, dass die Reihe noch bis 1990 lief.  Seinen Nachlaß mit gut 3700 Originalen ging an die Universität von Kalifornien.

 

EDDY RYSSACK

 

Edouard "Eddy" Ryssack (* 20. März 1928 im Antwerpener Distrikt Borgerhout; † 8. Januar 2004 in Ronse) bereicherte den belgischen Zeichentrickfilm und war mit seiner Comic-Kreation Brammetje Bram (Pittje Pit) einer der erfolgreichsten flämischen Comiczeichner.

Ryssack war Versicherungsmakler und kurzzeitig Handelsvertreter in der Parfümbranche, bevor er 1956 anfing, als Comic-Zeichner (Kaptein Matthias) und Illustrator für das Dupuis-Magazin Humoradio (später Humo, niederländischsprachiges Pendant zu Le Moustique) zu arbeiten. Über diese Tätigkeit landete er schließlich 1957 im Zeichenstudio von Dupuis.

1959 wurde er dort mit dem Aufbau und der Leitung des hauseigenen Trickfilmstudios TVA (Télévision Animé), später TVA Dupuis, betreut. Das von Michel Matagne, Charles Degotte, Raoul Cauvin, Maurice Rosy und Vivian Miessen unterstützte Zeichnerteam von TVA realisierte neben Einzelfilmen wie "A pleins dents“, "Le crocodile majuscule" und "Cinéma-Man" auch Adaptionen von Comicserien wie Franquins Le petit Noël. Den Durchbruch brachten die mittlerweile legendären ersten Schwarzweiß-Filmchen mit Peyos Schtroumpfs (Die Schlümpfe). Trotz der bescheidenen Verhältnisse des Studios konnte sich Ryssack mit seinen Arbeiten einen Namen als Erneuerer des belgischen Animationsfilms machen. Nach acht Jahren TVA wurde er dann gegen seinen Willen zum Personalchef und schließlich zum Verwaltungsdirektor bei Dupuis gemacht, was dazu führte, dass er dem Verlag nur noch für zwei Jahre treu bleiben sollte.

Synchron zu seiner Tätigkeit als Animationsfilmer realisierte er für Spirou ab 1959 kurze Comics, Illustrationen für den redaktionellen Teil und Mini-récits (Mini-Comics). 1960 zeichnete er nach einem Szenario von Michel Finas seinen einzigen albenlangen Comic für das Journal: "Le voyage interplanétaire de Patrick Lourpidon" (aka "Petrus Kwispedol"). Unter seinen Mini-récits befanden sich vier mit der wiederkehrenden Figur Le conscrit 1127 sowie drei Umsetzungen erster Szenarios von Magazin-Debütant Lucien de Gieter.

Ryssack war auch der erste, der für Spirou Comics mit Raoul Cauvin, seinem TVA-Kameramann, umsetzte: Mitte der 60er Jahre entstanden zunächst zwei Mini-récits unter dem gemeinschaftlichen Szenaristen-Pseudonym Desquatre (=Cauvin, Ryssack, Degotte und Matagne), die von Degotte zeichnerisch umgesetzt wurden, gefolgt von vier Sechsseitern des Duos Ryssack/Cauvin und schließlich den minimalistischen Gags um die beiden Flöhe Arthur et Léopold aus den Jahren 1968/69.

 

1969 verließ Ryssack Dupuis, arbeitete als Freelancer aber noch bis 1972 für Spirou. 1972 steuerte er einige kurze Comics zur belgischen Ausgabe von Pilote bei. "Les Shmoucks - Le douanier furieux" (bzw. "De Schmaks - De dolle douanier"), eine Zusammenarbeit mit Szenarist Michel Noirret, erschien 1976 im belgischen Tintin und im holländischen Pendant Kuifje und schaffte ein Jahr später auch den Weg in die französische Ausgabe.

Wesentlich umfangreicher und erfolgreicher als diese Gelegenheitsarbeiten war Ryssacks Wirken für originär holländische Comicmagazine. Bereits 1970 erblickte im Magazin Sjors Brammetje Bram (dt.: Pittje Pit in Zack und aktuell als Album bei Epsilon) das Licht der Comicwelt. Der Funny um einen Schiffsjungen auf einem Piratenschiff wurde zum größten Erfolg des Zeichners und fand später ein neues Zuhause in Wham!, dem holländischen Pendant zu Zack. In Frankreich war der jugendliche Hauptdarsteller der Serie zunächst als Brianc Brieuc bekannt und wurde für den Abdruck seiner Abenteuer in Super As, dem französischen Pendant zu Zack, 1979 in Colin Colas umgetauft.

Mit Opa hatte er 1975 für Eppo  einen weiteren Helden geschaffen, der zumindest in Holland eine ähnliche Popularität wie Brammetje Bram genoss. Die Episoden um einen alten Pensionär, der sein Sanatorium auf Trab hält, zeichnete Ryssack noch bis 1983. Sein letzter Beitrag zu Eppo war ein Jahr später das Szenario für einen Johnny Goodbye-Comic von Dino Attanasio.

Anschließend widmete sich der Künstler ausschließlich dem Medium Werbecomics. Unter anderem realisierte er mehrere Alben für die Firma Bio-Tex, z.B. 1981 "Cesar & Rigobert - Vakantiepretjes/Vive les vacanciers" - ein 24-seitiges Album mit zweisprachigem Sprechblasentext (französisch und niederländisch), das Kinder auf häusliche Gefahren im Alltag hinweist.

Anfang 2004 erlag Eddy Ryssack 75-jährig einem Herzinfarkt. (Quelle: Wikipedia u.a.)

 

GERRIT STAPEL

 

Der am 19. Mai 1921 in Amsterdam geborene Stapel kam mit 19 Jahren zum Trickfilm und war 1942 für „The Hague“ tätig, bis er in der Besatzungszeit zur deutschen Bavaria Film wechselte, um an Propagandafilmen mitzuarbeiten.

Nach 1945 konnte er für Het Parool seinen ersten politischen Cartoon verkaufen und begann kurz darauf eine jahrelange Zusammenarbeit mit der Tageszeitung Het Vrije Volk. Dort erschein auch 1949 seine erste Zeitungsserie 'Hoedje en Stooffie'.

Bereits 1952 war Gerrit Stapel als freier Mitarbeiter für das Toonder Studio tätig. So entstanden weitere Arbeiten für „Pum Pum“, der Kinderbeilage von Het Laatste Niuws.

In den Folgejahren entstanden weitere Illustrationen für diverse Serien, wobei sich bald seine Vorliebe für das Mittelalter abzeichnen sollte. Ab 1955 begann Stapel an „Otto van Irtin“, wofür er 22 Episoden zeichnete (was schätzungsweise einer Laufzeit von zehn Jahren entsprach). Aber auch für die Science Fiction konnte sich Stapel begeistern. So zeichnete er für Toonder an der Serie „Martin Evans“.

Neben weiteren Aufträgen als Illustrator blieb Stapel auch in den 1960er Jahren weiter dem Mittelalter treu. So entstand 1965 „Ivanhoe“ und „Athi“.

Mit „Huon de Neveling“ konnte Stapel ab 1968 seine eigene Zeitungsserie lancieren, wofür er auch die Texte selbst schrieb. Insgesamt entstanden so 21 lange Abenteuergeschichten, die u.a. in „Het Laatste Niuews“ und weiteren Tageszeitungen erschienen.

In den Folgejahren befaßte sich Stapel mit diversen TV-Adaptionen und wurde mit einigen Preisen ausgezeichnet. Seine Serie Huon de Neveling wurde in den 1980er Jahren erfolgreich in Albenform neu aufgelegt, wofür Stapel auch neue Titelbilder zeichnte.

Stapels Zeichenstil, der ihn in den gleichen Rang wie HANS G. KRESSE (1921-1992) versetzte, verschaffte ihm enorme Popularität in den Niederlanden.

Mit 92 Jahren entschlief er friedlich am 18. Juli 2013.


JACK TIPPIT

Der am 19. Oktober 1923 geborene Jack Tippit wuchs in Texas auf. Seine zeichnerische Begabung zeigte sich bereits als Schüler der Lubbock Public School. Danach ging er ins Texas Technological College bis er schließlich zur Syracuse University wechselte, wo er seinen Abschluß als Zeichner der Fine Arts machte.

Ab1941 meldete er sich zur Luftwaffe, als die Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg eintraten. Als Bomberpilot der B-24 flog er 46 Kampfeinsätzen im Südwest Pazifik.

Nach seiner Entlassung aus dem aktiven Wehrdienst 1945 wurde Tippit noch zum Lieutnant Colonel  der Reserve befördert. Seine künstlerischen Sporen verdiente sich Tippit in den 50er Jahren und wurde 1964 und 1967 als „Top Magazine Cartoonist“ der National Cartoonist Gesellschaft ausgezeichnet.

Zuvor hatte Tippit 1963 den daily panel AMY kreiert. Die haarsträubenden Geschichten der kleinen AMY, vergleichbar in der Thematik wie HANK KETCHAMS DENNIS, begeisterten eine breite Leserschar. Schließlich erhielt er 1970 für AMY den NCS Newspaper Panels Award. AMY lief bis 1991.

Seine Cartoons, zum Teil mit tagespolitischen Anspielungen, erschienen in allen großen amerikanischen Tageszeitungen. In The New Yorker, Look, Saturday Evening Post, This Week, True oder Ladies Home Journal u.v.a.m.

Seine zweite erfolgreiche Serie waren die heiteren Episoden von DOCTOR BILL, den er 1960 schuf und der als Pantomimenstrip ohne Texte auskam. So war es auch nicht weiter verwunderlich, daß Tippit als Nachfolger von JOHN LINEY für den Klassiker HENRY die erste Wahl war. Von 1979 bis 1983 sollte er an HENRY zeichnen.

Große Verdienste erwarb sich Tippit auch zu Beginn der 70er Jahre durch den Aufbau des Museum of Cartoon Art in Greenwich, Conneticut, welches er entscheidend zusammen mit MORT WALKER und anderen Kollegen mitgestaltete.

Als Jack 1994 mit gerade einmal 70 Jahren verstarb, hinterließ er eine große Sammlung von Originalen seiner großen Kollegen wie CHARLES SCHULZ, GEROGE HERRIMAN, MILTON CANIFF und viele andere. Heute bieten wir eine schöne Sonnatgsseite von MORT WALKER aus Tippits Besitz an.

 


GEORGE WUNDER

 

Geboren wurde George S. Wunder am 24. April 1912 in Manhattan, einer Zeit, als New York noch schier überquoll vor Einwanderern aus aller herren Länder. Schon  bald zog die Familie nach Kingston, ein kleiner Ort in der Nähe von New York.

Bereits als junger Mann strebte Wunder die Laufbahn eines Comiczeichners an. Die ersten großen Künstler jener Zeit wie Dirks, McCay und Forster dürften seine Vorbilder gewesen sein. Als Autodidakt beschritt George Wunder seinen eigenen Weg. Er besuchte keine Zeichenkurse, sondern verließ sich auf sein künstlerisches Auge. Seine Mühe und Liebe zur Arbeit sollte von Erfolg gekrönt sein. Mein 24 Jahren begann Wunder 1934 bei Associated Press als Illustrator und traf dort auf NOEL SICKLES (1910-1982)  und anderen Kollegen. George war für die Gestaltung aller Zeitungsbereiche zuständig, vom Sportteil bis zum täglichen Roman mit Fortsetzung.

1946, aus dem Militärdienst entlassen, kehrte er an den Zeichentisch bei Associatetd Press zurück und zeichnete den Streifen „See for Yourself“. MILTON CANIFF (1907-1988) entschied sich im gleichen Jahr, seine Erfolgsserie TERRY AND THE PIRATES aufgrund von Differnzen abzugeben. Ausschlaggebend war, daß Caniff nicht die Rechte an Terry besaß. Als Ende 1946 die Nachricht kursierte, die Serie Terry and the Pirates würde frei werden, bewarben sich ca. 100 namhafte Künstler um die Fortführung der renomierten Serie. Das Tribune News Syndicate entschied sich schließlich für George Wunder, dessen erster Streifen am 30. Dezember 1946 erschien. Caniff hinterließ seine noch laufende Geschichte “Trouble in Tibet”, welche Wunder nahtlos fortführte. Wunder gelang das Meisterstück, die hohe graphische Qualität seines Vorgängers und die Storyline beizubehalten.

Für die nächsten 26 Jahre sollte George Wunder diesen klassischen Abenteuerstreifen fortführen, bis er schließlich 1973 diese große Serie beendete. Wunder hatte die Zeichen der Zeit erkannt, als er sagte, das der Geschmack des Publikums nach täglichen Fortsetzungsgeschichten sich geändert habe. Das Zeitungssyndikat schien seine Meinung zu teilen, denn nach einem Nachfolger wurde nicht mehr gesucht und das, obwohl genügend Kanidaten erneut zur Verfügung gestanden hätten. In den letzten Jahren hatte GEORGE  EVANS (1920-2001) Wunder an Terry assistiert. Er wäre sicherlich die erste Wahl gewesen. Wunder widmete sich bis zu seinem Tode am 13. Dezember 1987 der Malerei.

 

 

 

 


 



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