Balcells, mit vollem Namen Andrés
Balcells Velayos, wurde
vermutlich um 1950 in Spanien geboren.
Sein vielseitiges Talent muß schon
sehr früh in Erscheinung
getreten sein, denn in jungen Jahren wird Balcells
bereits durch die renomierte
Agentur Selleciones Illustradas in Valencia vertreten.
Dieser Agentur gehören
auch die ganz Großen der Zunft auf spanischem Boden
an: ENRIQUE BADIA ROMERO
(*1930) VICTOR DE LA FUENTE (1921-2010) oder ESTEBAN
MAROTO (*1942) sind nur
einige von ihnen.
Andrés Balcells, der seine Arbeiten
zum Teil nur mit seinem
Vornamen signiert, veröffentlicht ab 1970 seine ersten
Geschichten in
Deutschland, die im Bastei Verlag erscheinen.
Sein großes Talent ist von Beginn an
unübersehbar und ragt
weiter über die Masse hinaus. Balcells beherrscht
nicht nur die Anatomie von
Mensch und Tier in Perfektion. Vielmehr versteht er es
brilliant, historische
Themen gekonnt zu inszenieren. Seine Portraits der
jeweiligen Epochen zeichnen
sich durch genaueste Detailkenntnisse aus, die er
perfekt in Szene zu setzen
versteht. Sei es nun die schillernde Inselromantik in
der Südsee wie in
„Sigismund Rüstig“ oder etwa der Dauerserie „Die
Kinder des Meeres“. Diese
Geschichten finden sich in den Bastei-Titeln FELIX
EXTRA und BERÜHMTE
GESCHICHTEN wieder.
Bis in die 90er Jahre hinein ist
Balcells stets zur Stelle,
wenn Not am Mann ist bzw. Termine eingehalten werden
müssen. So finden sich
seine Zeichnungen unter anderem auch in den
Dauerserien LASSO und später
GESPENSTER GESCHICHTEN, die ob ihres gewaltigen
Appetits wöchentlich neues
Material benötigen, das Andrés Balcells zu liefern
versteht.
Gelungen sind auch seine Arbeiten für
HARRIET BECHER-STOWES
„Onkel Toms Hütte“ oder CHARLES DICKENS „David
Copperfield“. Immer wieder
versteht es Bacells gerade bei historischen Themen,
gefühlvoll Stimmungen zu
erzeugen, ohne das seine Akteure steifbeinig agieren.
Seine Bilder sind immer
lebhaft und für den Leser glaubhaft dargestellt.
Darüber hinaus erscheinen
international die Arbeiten von
Baclells. So finden sich in Marvels VAMPIRE TALES
seine Geschichten und in den
Niederlanden im Mädchencomic TINA.
Auch seinem Heimatland bleibt
Balcells verbunden. Für die
Magazine SORTEGA, ESCALOFRIO und GRAN PULGARCITA
lieferte Balcells immer wieder
Beiträge.
Letzteres ist ein großes Comic
Magazin, dass viele
interenationale Künstler wie HERMANN, BERNET usw.
veröffentlicht.
So sind Andreas Balcells Comics in
Millionenauflage für ein
breites Publikum erschienen.
Seine Graphik überzeugt immer wieder
den Betrachter. Von ihm
werden wir noch viele Überraschungen erleben dürfen.
MEL
CASSON
Der
am 25. Juli 1920 in Boston, Massachusetts geboren Mel
Casson konnte auf eine beeindruckende Karriere zurück
blicken.
Sein Zeichentalent wurde
von seinem Vater rechtzeitig erkannt, der ihn
ermutigte die Laufbahn eines Künstlers einzuschlagen.
Mit dessen finanzieller Unterstützung besuchte Casson
das Art Students League in New York. Bereits mit 17
Jahren konnte Mel 1937 seine Studien erfolgreich
abschließen und erhielt sogleich nach Vorlage seiner
Arbeiten eine Festanstellung bei der Saturday Evening
Post. Durch diese Kooperation erschienen seine
Arbeiten bald darauf in dieser auflagenstarken
Tageszeitung, in der New York Times, sowie im Ladies‘
Home Journal und dem
Herrenmagazin Esquire.
Als die Vereinigten
Staaten in den Zweiten Weltkrieg eintraten. meldete
sich Mel Casson freiwillig zur Infantrie und nahm an
der Landung in der Normandie am 6. Juni 1944 teil.
Nachdem sein Führungsoffizier während der Offensive
fiel, führte Casson mit seiner Truppe erfolgreich den
Angriff weiter fort. Dank seiner Tapferkeit und
weiteren Kämpfen mit den Allierten Streitkräften gegen
das Nazi-Deutschland brachte es Casson bis zum Captain
und wurde mehrfach ausgezeichnet.
Nach Beendigung des
Zweiten Weltkrieges zog es ihn wieder an den
Zeichentisch zurück. Für das New York Herald Tribune
Syndicatezeichnete
er von 1948 bis 1952 an „Jeff Crockett“. Diese Serie
beendete Casson kurzerhand, als im selben Jahr die USA
in Korea kämpften und Mel sich erneut freiwillig zum
Dienst meldete.
Im folgenden Jahr nun
wechselte er zum Chicago Sun-Times Syndicate und
zeichnete dort von 1953 bis 1966 an der Kinderserie
„Sparky and Angel“.
Während dieser Zeit begann
Casson eine enge Zusammenarbeit mit ALFRED ANDRIOLA
(1912-1983) an der graphisch sehr schönen Serie „It’s
Me, Dilly“. ANDRIOLA, der vor allem durch seine Serie
„Kerry Drake“ bekannt wurde, trat hier unter dem
Pseudonym „Alfred James“ in Erscheinung. Diese
Kooperation dauerte von 1958 bis 1962.
Aber auch in den
Folgejahren waren der Kreativität Cassons keine
Grenzen gesetzt. In den frühen 1970er Jahren arbeitete
er mit WILLIAM F. BOWN (* 1925) für das United Feature
Syndicate an „Mixed Singels“.Der Titel der Serie wurde
später in „Boomer“ umbenannt. Diese Phase dauerte von
1972 bis 1981.
Es sollte nur wenige Jahre
dauern, bis Mel Casson auf GORDON BESS (1929 – 1989)
treffen sollte. Der Cartoonist hatte seit 1967 mit
seiner skurillen Indianerserie „Redeye“ (hierzulande
Falkenauge) einen enormen Erfolg, der es ihm
gestattete, ausschließlich von dieser Serie zu leben.
Ab 1988 ging es Gordon Bess immer schlechter, so daß
er sich gezwungen sah, seinen Klassiker an Mel Casson
und BILL YATES (1921-2001) abzugeben. Casson führte
diese Serie bis zu seinem Tode am 21. Mai 2008
erfolgreich für das King Features Syndicate fort.
Außerhalb seiner
Zeichentätigkeit war er ein gefragter Gag-Autor. So
arbeitete für einige lokale TV-Sender an den Shows
„Draw Me a Laugh“ und „You Be the Judge“. Außerdem war
er Autor von fünf weiteren Büchern, u.a. „Ever Since
Adam“ sowie „Eve“.
Seine Arbeiten wurden
zweimal im Metropolitian Museum of Art in New York
ausgestellt. Cassons Zeichnungen finden sich in
zahlreichen wichtigen Sammlungen. So u.a. in der
Albert T. Reid collection für die Universität von
Kansas und dem Billy Ireland Cartoon Libary &
Museum.
Casson war auch für seine
Kollegen aktiv tätig. So führte er von 1964 bis 1965
den Vorsitz im Newspaper Comics Council und war ferner
im National Cartoonists Society für den Bereich
Conneticut tätig. Von dieser Gesellschaft wurde er im
November 2003 mit dem Legend Award ausgezeichnet.
Seit 1965 war Mel Casson
mit der Opernsängerin Mary Lee Culver Casson
verheiratet. Er hinterließ seine Frau und eine
Tochter. Sein ganzes Leben wohnte er in Westport,
Conneticut.
Quellen:
Wikipedia, lambiek.net
CARL
ED
Der
Zeichner und Cartoonist Carl Ed, mit vollständigem Namen
Carl Frank Luwig Ed, wurde am 16. Juli 1890 in Moline im
Bundesstaat Illinois geboren.
Eds
Vater, ein Arbeiter, starb, als Carl noch ein Junge von
13 Jahren war und veranlaßte ihn, darauf hin die High
School zu verlassen und sich nach einer Arbeit
umzusehen.
Eds Zeichenstil, den man als kantig und
etwas grobschlächtig bezeichnen könnte, begann seine
Karriere im Alter von 20 Jahren, als er die kurzlebige
Serie „Luke McGluke, the Bush League Bearcat“ startete.
Dieses Intermezzo mit kleinen Episoden über den Baseball
Sport wurden über das World Color Syndicate in St. Louis
vertrieben.
Weitaus vielversprechender war bereits
seine zweite Stelle 1912 für den Chicago American, wo er
sich als Sport Cartoonist hervortat.
Sein wahres Talent für den gag strip
wurde allerdings erst 1918 von Joseph Patterson, einem
Mitinhaber des Chicago Tribune erkannt, der ihm den
Auftrag erteilte, einen Teenagerstreifen zu kreieren,
der zunächst den Titel „Seventeen“ trug. Die
Geburtsstunde des ersten Jugendzeitungscomics hatte
geschlagen. Der Titel Seventeen stammt allerdings von
Boothe Tarekington, der die Reihe zuvor seit 1916 „The
Love Life of Harold Teen“ benannte.
Nachdem die Serie, die das Alltagsleben
der Teenager der 20er Jahre in humoristischer und
durchaus treffender Art schilderte, von Anfang an ein
Erfolg wurde, lief sie vor allem in den beiden
großformatigen Zeitungen Chicago Tribune und der Daily
News.
Carl Eds Einfluß ging soweit, daß er
selbst in die Jugendsprache eingriff und völlig neue
Wörter schuf, die von der Jugend begeistert aufgenommen
wurde.
Den absoluten Höhepunkt von Harold
Teens Popularität sollte 1928 staftfinden, als sogar ein
Stummfilm in die Kinos kam, der 1933 nochmals
als Tonfilm produziert wurde.
In den Wirren der 30er Jahre wandelte
sich der Inhalt des Streifens. Der ursprünglich Appeal
der Serie ließ nach und 1941 trug Harold sogar Uniform,
um seine Verbundenheit mit den Kriegsteilnehmern zu
symbolisieren.
Carl Ed lebte lange Zeit in Skokie,
einem kleinen Vorort von Chicago. Eine akute Erkrankung
zwang ich zu einem Aufenthalt in Evanston, einem
Krankenhaus in Illinois, wo er kurz darauf am 10.
Oktober 1959 im Alter von 69 Jahren verstarb. Mit ihm
wurde auch sein Klassiker Harold Teen eingestellt, der
immerhin auf eine gut vierzigjährige Laufzeit zurück
blicken konnte.
ERSEL
Erwin Sels wird am 2.
September 1963 in Antwerpen geboren und ist, was das
Comiczeichnen angeht, erblich vorbelastet. Und so
beginnt seine Zeichnerlaufbahn bereits mit 15 Jahren,
als er ab 1978 im Studio seines Vaters Frank Sels an
SILBERPFEIL mitarbeitet. Es dauert nach dem Tod seines
Vaters im Dezember 1986 jedoch eine Weile, ehe seine
eigene Karriere Fahrt aufnimmt.
Zwischen 1989 und 1991
entstehen mit dem Szenaristen Jan Bucquoy zum Einen der
Dreiteiler FRENCHY, zum Anderen 1990 die beiden
Einzelalben UNE ÉPOPÉE FRANCAISE und LES VILLES
TENTACULAIRES. Das zusammen mit Léon Leuleu und Ronny
Maton begonnene Projekt SAGA VAN EEN WRAAK bleibt
unvollendet.
1992 verwendet er für DER
LETZTE MOHIKANER nach James Fenimore Cooper zum ersten
Mal das Pseudonym ERSEL.
Schließlich übernimmt er 1994
mit Band 7 von Jean-Francois Charles die Zeichnungen zu
DIE PIONIERE DER NEUEN WELT, an denen er bis heute
arbeitet. Nach den Verlagen SPLITTER und KULT EDITIONEN
wird die Serie seit Band 16 von FINIX weitergeführt
(aktuell Band 18 „Das große Treffen").
Zwischen 1999 und 2002 folgt
die dreibändige Reihe CLAYMORE (deutsch ebenfalls bei
KULT EDITIONEN) zusammen mit Maryse Nouwens. 2001 folgen
zwei Alben der Serie LES DERNIERS JOURS DE LA GEHENNE.
Die fünfbändige Reihe LES GARDIEN DE LA LANCE mit Ferry
van Vosselen als Texter wird 2002 gestartet und 2007
abgeschlossen. Eine deutsche Veröffentlichung steht
immer noch aus.
Weitere Projekte sind MEDEA
(3 Teile von 2009 bis 2011, CASTERMAN), DIE ERINNERUNG
AN ABRAHAM (2010, CASTERMAN), DER ZOUAVE (2010, bei
GLÉNAT) und SCHLEIER (2011, CASTERMAN). Für 2013 sind
Teil 19 von DIE PIONIERE DER NEUEN WELT, sowie jeweils
der zweite Teil von DER ZOUAVE und SCHLEIER geplant.
PAUL GEERTS
Paul Geerts erlangte vor
allem große Popularität, als er von WILLY VANDERSTEEN den
unverwüstlichen Klassiker SUSKE EN WISKE weiterzeichnete.
Obwohl hierzulande nur wenige Alben erschienen sind, gibt
es im deutschsprachigen Raum doch eine nennenswerte
Fangemeinde. Geerts wurde am 16. Mai 1937 in Turnhout
geboren und besuchte bereits mit 14 Jahren die Akademie
für Künste in Antwerpen. Nachdem er sich zunähst mit
einigen Illustrationen für Anzeigen diverser Kinos
begnügen mußte, zeichnete er in den darauffolgenden Jahren
für die flämischen Zeitschriften Het Volk, 't Kapontje,
Ohee (für die auch Frank Sels tätig war) und Het Gazet in
Antwerpen.
Seine Arbeit im Studio Vandersteen begann im Jnaur 1968.
Dort zeichnete er zunächst einen Großteil der
WASTL-Geschichten, die im Bastei Verlag erschienen und
sich in Sammlerkreisen nach wie vor großer Beliebtheit
erfreuen. Ferner tuschte er Arbeiten für die Serien BESSY,
DE RODE RIDDER sowie BIGGLES. Seine Qualitäten wurden vion
Vandersteen so sehr geschätzt, daß er im ab 1972 die
Arbeiten an SUSKE UND WISKE überließ. Die erste Geschichte
trug den Titel "De Gekke Gokker".
Paul Geerts betreute über viele Jahre den Klassiker SUSKE
UND WISKE. Er zeichnete diese Serie mit bis zu vier Alben
im Jahr bis 2001.
RAY HELLE
Ray Helle, 1917 in New York geboren,
war zunächst als Schriftsetzer für die Mergenthaler
Linotype tätig.
In seiner Freizeit belegte er
Zeichenkurse am Pratt Institute, in dessen Zusammenhang
er dann als freier Mitarbeiter diverse Gags Panels für
verschiedene Agenturen bis 1941 zeichnete.
Im Zweiten Weltkrieg meldete er sich
als Freiwilliger und war in Europa stationiert. Nach
seiner Heimkehr konnte er seine freie Tätigkeit als
Cartoonist fortsetzen. Schließlich schuf der 1954 für
den Chicago Tribune die Zeitungsstrips „Box Seat“ und
„The Flibbertys“. Letzterer sollte zugleich sein größter
Erfolg werden.
Im Eigenvertrieb zeichnete er seine
Serie „Sam & Ellie“, die er bis 1983 produzierte,
wobei deren Einstellung von den Zeitungslesern seines
Wohnortes St. Petersburg, Florida sehr bedauert wurde.
Ferner
zeichnete Ray Helle noch die Zeitungsserien „Pet Parade“
sowie „Life With Lucky“ für den National Enquirer, bis
er sich schließlich 1989 mit 72 Jahren vom Geschäft
zurück zog.
BRANCO
KARABAJIC
Der am 16. August 1925 in Zagreb
geborene Zeichner Branimir "Branco" Karabajic sollte
eigentlich Karriere als Banklehrling machen, doch als
die jugoslawische Zeitschrift 'Kerempuh' neue Zeichner
für den jugoslawischen Zeichentrickfilm "Veliki Mitting"
(Die grosse Versammlung) suchte, ergriff er seine
Chance. Dort lernte er auch den späteren Kauka
Chefzeichner Walter Neugebauer (1921-1992) kennen,
dessen Bruder Norbert bei diesem Film Regie führte. 1950
war der Film vollendet und Walter Neugebauer gründete
die Firma "Druga Film".
Die Firma hatte viele Aufträge und per
Zeitung wurden neue Zeichner gesucht. Unter den
Bewerbungen auch Biserka Peulic, die 1953 Branco
Karabajic heiratete. Leider existierte die Druga Film
nur kurze Zeit und so arbeitete Branco danach für die
Firmen Zora Film und Interpublik. Bei den arbeiten für
einen Werbefilm der BMW Isetta hörte er zum ersten mal
von Rolf Kauka. Walter Neugebauer und Branco Karabajic
fingen an Fix & Foxi Comic zu zeichnen. Als er 1957
für die Zagreb-Film tätig war, besuchte ihn Rolf Kauka
persönlich und machte ihm das Angebot nach München zu
kommen. Leider erwies sich die Ausreise aus dem
damaligen kommunistischen Jugoslawien etwas schwierig
und Branco erhielt nur ein Durchreisevisum über München.
Er blieb dann "etwas länger" dort.
Er arbeitete an Kaukas 'Münchhausen'
mit und bald vertraute Rolf Kauka ihm die Serie "Pauli"
an. Er konnte Pauli nach seinem Gusto gestalten. So zog
Pauli aus der Fix & Foxi Umgebung zurück nach
Maulwurfshausen zu seinen Eltern, der Familie
Baumeister. Kara, wie ihn seine Freunde nennen, fügte
bald Pauli's treuen Freund Mausi hinzu. Die beiden
brauchten aber auch einen Gegenspieler und so entstanden
Egon und sein Kumpel Mecki. Es war aber immer noch nicht
genug Personal - es fehlte ein liebes Mädchen und so kam
Mimi dazu, Pauli's grosse Liebe. Später folgten Susi,
Mimis Freundin, und der Hund Beppo. Er war der
eigentliche Vater von Pauli, den er bis zum letzten Heft
bei Pabel Moewig zeichnete.
Kara arbeitete aber auch an weiteren
Kauka Produkten, wie Bussi Bär und TipTop. 1982 zog Kara
nach Lenggries, um wieder in die Nähe seiner geliebten
Berge zu sein. Später, als er seine aktive
Zeichenkarriere aufgab, zog er wieder in seine Heimat
Zagreb. Dort zeichnete er noch lange Zeit Pauli-Motive
für die Fans zum privaten Gebrauch. Von seinen Fans
wurde er liebevoll "Pauli-Barks", in Anlehnung an den
Donald Duck Zeichner Carl Barks, genannt. Geehrt wurde
er 1998 auf dem Comic Salon in Erlangen und 2000 für
seine Mitwirkung am Film "Veliki Miting". Plötzlich und
unerwartet verstarb Branco Karabajic am 12. März 2003.
Quelle:
www.kauka.de
Kari
Korhonen
Kari
Korhonen wurde am 8. Oktober 1973 in Finnland
geboren, wo er auch heute noch in der Nähe von
Helsinki wohnt.
In
sehr jungem Alter wurde er bereits mit einer Art der
„Vogelgrippe“ infiziert: Seine Eltern schenkten ihm
auf seinen Namen ein Abonnement der finnischen
Ausgabe von Donald Duck, und seither gilt seine
Leidenschaft den Enten des Disney-Universums. Seine
Vorbilder sind Carl Barks (1901-2000), Daniel Branca
(1951-2005), Daan Jippes (*1945) und Romano Scarpa
(1927-2005).
Seit
1994 schreibt und zeichnet er Geschichten für den
Egmont Konzern, den europäischen Lizenznehmer für
Disney-Geschichten, insbesondere mit einem großen
Anteil an den Geschichten des jungen Donald Duck
(„Donny Duck“), wobei Donald und Dagobert zu seinen
Lieblingsfiguren zählen. Zum Teil verfaßt Kari auch
einige Geschichten mit den Abenteuern des jungen
Donald. die von seinen Kollegen Esteban (d.i. Ignasi
Calvet Esteban, geb 1948)oder Maximinio Tortajada
illustriert werden.
Unter anderem wurden seine
Geschichten von den Disney-Größen Vicar und Daniel
Branca illustriert, aber nach Meinung der Fans läuft
er dann zur Höchstform auf, wenn er seine
Geschichten auch selbst zeichnet – was ein Merkmal
von nur sehr wenigen Disney-Zeichnern wie Carl
Barks, Don Rosa (*1951) und Marco Rota (*1942) ist.
Sein
Stil ist aufgrund der geschwungenen Eleganz der
Figuren und der abwechslungsreichen Seitenlayouts
schnell als sehr eigenständig erkennbar und auch das
inhaltliche Niveau ragt aus der Masse deutlich
hervor. Im skandinavischen Raum gilt er als einer
der großen Meister der Disney-Comics, und auch im
Rest von Europa hat er sich als Speerspitze der
„Dritten Generation“ einen guten Ruf erarbeitet.
Außer
seiner Disney-Karriere illustriert er auch
Kinderbücher, zeichnet Cartoons für die finnischen
Tageszeitungen „Ilta Sanomat“ und „Hesingin
Sanomat“.
Alexander
Bubenheimer
HENK KUIJPERS
MEL LAZARUS
Geboren am 3. Mai 1927, begann Mel
Lazarus seine Laufbahn
als freier Illustrator gleich nach seinem Abschluß
der High School. Seine
Arbeiten erschienen in diversen, weit verbreiteten
Magazinen. So entwickelte er
bald zwei erfolgreiche Cartoon-Serien mit WEE WOMAN
und LI’L ONE. Diese Figuren
bildeten seine Grundlage für weitere zukünftige
Erfolge.
AL CAPP (1909-1979) engagierte Mel
Lazarus bald darauf, um
dessen Figuren aus LI’L ABNER für diverse
Werbeartikel wie Spielkarten, Comics
usw. zu kopieren. Außerdem war AL CAPP mit seinem
Bruder Inhaber von Toby
Press, einem Comicverlag, der nicht nur dessen
Comicserie vertrat sondern auch
solche populären Reihen wie FELIX THE CAT oder JOHN
WAYNE. Für Toby Press war
Lazarus von 1949 bis 1954 tätig und brachte es dort
bis zum Art Director.
Diese Erfahrungen schrieb Lazarus
in seinem ersten Buch „The
Boss is Crazy, Too“, nieder, welches 1964
veröffentlicht wurde und sich unter
anderem auch auf AL CAPP bezog.
Angeregt durch einen Wettbewerb des
Zeitungssyndikats United
Feature, die neue Charaktere suchten, bewarb sich
Lazarus mit dem Thema Kinder
in der Schule. Seine Figuren hatten überdimensionale
Köpfe und redeten altklug
daher. Der Klassiker MISS PEACH war geboren und ging
ab dem 4. Februar 1957 an
den Start. Mel sollte diesen Dauerbrenner bis zum 8.
September 2002 zeichnen!
Übrigens spielten die Episoden in der Kelly School,
womit niemand anders als
WALT KELLY (1913-1973) und dessen Klassiker POGO
geehrte wurde.
Nicht, das Mel Lazarus schon
ausgelastet wäre, entwickelte
er 1966 mitdem
MAD-Zeichner JACK RICKARD (1922-1983) den
Zeitungsstrips PAULINE MCPERIL, den
er als Texter unter dem Pseudonym Fulton betreute.
Leider wurde der Streifen
vom Publikum nicht in erwünschter Weise aufgenommen,
so dass die Serie nach
drei Jahren Laufzeit wieder eingestellt werden
mußte.
Mit MOMMA kreierte Mel Lazarus 1969
einen weiteren
Zeitungsklassiker, dessen Erfolg bis heute
andauerte. Hier geht es um eine
stets nervende Mutter, die ihren Sohn ständig
kontrolliert, auch wenn dieser
schon über 40 Jahre ist. Die Serie begann allerdings
erst am 26. Oktober 1970
und läuft bis heute in 400 Zeitungen. Nicht zuletzt
beruht der Erfolg auch auf
Mels eigenen Erfahrungen mit seiner Mutter, die sich
allerdings nicht selbst
dort wiederfindet, sondern eher dessen Tante
Helen...
Bei Lazarus unermüdlicher Arbeit
konnten auch die Ehrungen
nicht ausbleiben. So erhielt er 1982 den National
Cartoonist Society’s Reuben
als bester Cartoonist und bereits 1973 und 1979 die
Auszeichnungen als bester
Humorist. Von 1989 bis 1993 war er auch President
der NCS.
Ferner verfaßte er zahlreiche
Drehbücher für das
amerikanische Fernsehen und – wen wundert es – eine
weiteres Buch mit dem Titel
„The Neighbourhood Watch“, dessen Verfilmung bereits
ansteht.
Mittlerweile könnte sich der heute
83jährige Cartoonist und
Autor durchaus zur Ruhe setzen, was allerdings nicht
seine Sache ist. So findet
man ihn nach wie vor jeden Montag morgen um 8 Uhr an
seinem Arbeitsplatz, um
für jede Woche neue Ideen zu sammeln und natürlich
die Fan Post zu beantworten.
Die nächsten beiden Tage feilt er
an den Dialogen, was für
ihn die interessanteste und kreativste Tätigkeit
darstellt, bis er sich
schließlich an den Zeichentisch setzt, um seine
Wochenproduktion zu
bewerkstelligen.
Mel Lazarus hat drei Töchter und
lebt heute in Kalifornien.
Er ist verheiratet mit Sally Mitchell, die in San
Carlos einen wichtigen Posten
bekleidet.
LANK LEORNARD
Frank
E. Leonard, besser bekannt als Lank Leonard, wurde am
2. Januar 1896 in Port Chester im US-Bundesstaat New
York geboren.
Schon
von klein auf an wußte Frank, daß er später einmal
Cartoonist werden wollte. Angeregt dazu wurde er durch
seine Vorbilder Buster
Brown von RICHARD FELTON OUTCALT (1863-1928), Happy Hooligan
von FREDERIK BURR OPPER (1857-1937), Little Nemo
von WINSOR MCCAY (1969-1934) sowie The Katzenjammer
Kids von RUDOLPH DIRKS (1877-1968), die er
fleißig kopierte. Bereits während der High School war
er für die künstlerische Leitung der Schülerzeitung
verantwortlich.
Nach
seinem Abschluß begann er zunächst eine
Buchhändlerlehre und besuchte von 1914 bis 1915 das
College. Als die Vereinigten Staaten in den ersten
Weltkrieg involviert wurden, meldete sich Frank mit 19
Jahren zur Armee.
Nach
seinem Wehrdienst entwarf Leonard für eine Sportfirma
einen neuen Basketball-sportschuh und wurde darauf hin
als Handlungsreisender verpflichtet. Auf einer dieser
Zugreisenlernte
er den Cartoonisten CLARE BRIGGS (1875-1930) kennen.
Bei dieser Begegnung zeigte er auch einige seiner
Sketche und erhielt die Bestätigung über sein
zeichnerisches Talent.
Biggs
empfahl im dem zuständigen Redakteur des Chicago
Tribune. Und dieser schlug Lan Leonard vor, sein
Talent durch gezielte Zeichenkurse zu entwicklen. So
nutzte Leonard die Pausen in Hotelzimmern und
Bahnreisenfür seine Studien per Fernkurs
um sich zu verbessern.
Im
Frühjahr des Jahres 1925 beendete Leonard seine
Tätigkeit und begann nun seine Karriere als
Cartoonist. So entstanden zunächst einige
Sportcartoons für die Sportmagazine. Danach blieb er
neun Jahre dem George Matthew Adams Syndicate treu und
gestaltete hauptsächlich alle Cartoons, die mit dem
Baseball zutun hatten.
Seinen
endgültigen Durchbruch gelang ihm schließlich 1936 mit
30 Jahren, als ihm das McNaught Syndicate seine Serie
Mickey Finn
abkaufte. Mickey
Finn schilderte das Familienleben eines
Irisch-Amerikanischen Polizisten und beschränkte sich
ausschließlich auf die positiven Eigenschaften dieses
Berufes, ohne ins Räuber- und Banditenmillieu
abzurutschen. Der Streifen wurde von Anfang an ein
großer Erfolg und lief zu seinen besten Zeiten in 300
Zeitungen täglich. Leonard sollte für die folgenden
drei Dekaden die Serie erfolgreich fortführen und
wurde dazu von seinen Assistenten Mart Bailey und
MORRIS WEISS (*1915) unterstützt.
Für
die Sonntagsseiten zeichnete Leonard außerdem den
Topper Nippie:
He's Often Wrong! Nippie war ein kleiner Junge,
der stets die Warnungen und Ratschläge seiner Eltern
in den Wind schlug und schließlich die Konsequenzen zu
tragen hatte.
Nach dem Ende des Zweiten
Weltkriegs zog Leonard über die Wintermonate nach Miami,
Florida. Dort gefiel es ihm so gut, daß er schließlich
seinen Hauptwohnsitz fünfJahre später dorthin verlegte.
Leonard
pflegte gerne den Umgang zu seinen Kollegen. Und so
kam es am 10. März 1951 zu einem Treffen, wo u.a.
FRANK BECK (1893-1962), WALLY BISHOP (1905-1982), DICK
BRIEFER (1951-1980), BILL HOLMAN (1903-1987), FRED
LASWELL (1916-2001), AL POSEN (1895-1960), ZACK MOSLEY
(1906-1993), LEONARD SANSONE (1917-1956) und ELMER
WOGGON (1898-1978) teilnahmen. All diese Kollegen
waren im Comicbereich für diverse Superheldentitel
bzw. deren Zeitungsserien tätig.
Zu
Beginn der 1960er Jahre ließ Leonard zunächst die
Stories von Morris Weiss fortschreiben und gab später
auch das Zeichnen ab.
Lank
Leonard starb am 2. August 1970. Zwei Jahre zuvor
hatte er sich vom Geschäft zurück gezogen.
JOHN
LINEY
Das
Leben und Wirken John Lineys ist untrennbar mit der
Serie HENRY verbunden.
Der
eigentliche Erfinder der Reihe HENRY war der am 14.
Februar 1865 im norwegischen Viertel von Madison im
Bundesstaat Wisconsin geborene CARL THOMAS ANDERSON.
Andersons HENRY erschien erstmals als One-Panel-Gag am
19. März 1932 in der Saturday Evening Post und lief ab
dem 17. Dezember 1934 als Tagesstreifen und bald darauf
auch ab dem 10. März 1935 als Sonntagsseite.
Der
große Erfolg der Serie sollte allerdings erst in den
40er Jahren beginnen, nachdem der Pressemogul William
Randolph Hearst (1863-1951) kurioserweise HENRY auf
seiner Europareise in einer deutschen Zeitung unter dem
Titel „Henry, der amerikanische Lausbub“ entdeckte und
beschloß, HENRY selbst unter seine Fittiche zu nehmen.
In seiner Hochzeit lief HENRY in 275 Tageszeitungen in
29 Ländern!
John
Liney, geboren 1912, kam bereits 1932 mit Anderson in
Kontakt, als er ihm Ideen für seine Strips anbot. Bald
wurde er dessen Assistent und führte die Tagesstreifen
ab 1942 in Eigenregie fort, weil Anderson sich aus
gesundheitlichen zurückzog. Obwohl dieser bereits 1948
verstarb, signierte Liney HENRY bis in die 60er Jahre
den Strip mit Anderson. 1979 übergab Liney den Streifen
an JACK TIPPIT. John Liney verstarb schließlich am 29.
Januar 1982 im Alter von 69 Jahren an Herzversagen.
LORIOT
Der am 12. November 1923 in Brandenburg geborene
Bernhard-Victor von Bülow, zwar aus einer vornehmen
Familie stammend, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf.
Ihm gelang es mit seinem Humor eine kaum absehbare
Karriere zu starten, dessen Popularität und Anerkennung
er bereits zu Lebzeiten erfahren durfte.
Alles begann im Jahre 1947, als Vicco von Bülow - als
Offizier aus dem Krieg nach Hause kehrend - den weisen
Rat seines Vaters befolgte, die Kunstschule in Hamburg
zu besuchen, um sein Talent zu fördern. Die Zeiten im
jungen Nachkriegsdeutschland waren hart. Von Bülow
studierte fleißig die kommenden zwei Jahre Anatomie,
Graphik, Malerei, das solide Handwerkszeug eines
kommenden Künstlers.
1950 lernte von Bülow eine Pressereferentin auf einer
Party kennen, die ihm anbot, einige Karikarturen für den
"Stern" zu illustrieren. Dieses ungeheuerliche Angebot
wollte er zunächst zurück weisen, da er von einer
Kunstakademie kommend vor allem eines machen wollte:
Kunst und keine Gebrauchsgraphik, keine Männchen malen.
Glücklicherweise änderte er aufgrund finanzieller
Notwenigkeiten seine Meinung und lieferte einige
Zeichnungen ab, die mit DM 75,- je Bild honoriert
wurden. Eine geradezu unglaubliche Summe für damalige
Zeiten. Ab diesem Zeitpunkt signiert er seine Arbeiten
mit Loriot in Anlehnung an das Familienwappen (der
Künstlername Loriot ist die französische Bezeichnung des
Pirols, eben dem Wappentier der Familie von Bülow).
Schon bald war Loriot mit seinen Karikaturen
regelmäßig im "Stern" vertreten. Nach kurzer Zeit machte
er von sich reden, als er mit seiner ersten Serie "Auf
den Hund gekommen" die Ansichten des Menschen auf den
Kopf stellte: die großen Hunde hielten sich nun einen
Menschen und beschwerten sich über dessen Eigenschaften.
Die Empörung der Leserschaft über diesen Umkehrschluß
nahm kein Ende, so daß sich Verleger Henri Nannen
(1913-1996) veranlaßt sah, die Reihe abzubrechen.
1954 ergriff ein junger Verlag in der Schweiz seine
Chance und brachte als zweites Buch im Verlagsprogramm
mit wachsendem Erfolg die Zeichnungen von Loriot heraus.
Für den aufstrebenden Diogenes Verlag begann eine
lebenslange Zusammenarbeit mit dem Künstler.
Nach diesen ersten Schritten auf der Erfolgsleiter
meldete sich bald das noch junge bundesdeutsche Fersehen
und suchte einen Moderator, der zum Thema Cartoon etwas
zu sagen hätte. Hier folgte nun der Grundstein für
Loriots TV-Karriere mit seiner von ihm so bekannten
Arbeitsweise. Und da sich vor allem niemand finden
wollte, der seine Ideen in die Tat umsetzen konnte,
schlüpfte von Bülow kurzerhand selbst in die Rolle des
Moderators und gestaltete seine Beiträge fast im
Alleingang. Über seine TV-Sketche in den 1970er Jahren
führte der Weg schließlich zu Produzent Horst Wendland
(1922-2002) und dem Kino.
Und dies sind nur wenige Stationen, die Loriots
Vielseitigkeit belegen, aber eines berührte alle Dinge
seines erfüllten Lebens: dieser einzigartige Humor, in
dem sich der Zuschauer selbst bei seinen Schwächen und
Vorlieben ertappt fühlt, zugleich darüber aber nur
herzlich lachen konnte. Denn eines hatte Loriot nie
gewollt: den billigen Witz auf Kosten anderer. Dies ist
eines seiner Erfolgrezepte gewesen. Noch Generationen
von Lesern und Zuschaueren werden sich über Loriots Werk
köstlich amüsieren.
VIRGIL PARTCH
Sein
Zeichenstil hatte diesen makabren Unterton. Seine
Figuren hatten stets diese überdimensionalen Köpfe und
vor allem: seine Gags waren einfach umwerfend. Ein
Meister der One-Panel Gags!
Virgil
Partch
wurde als Sohn eines Offiziers der Navy am 17. Oktober
1916 auf Saint Pauls Island, einer kleinen Insel im weit
entlegenen Alaska geboren.
Seine
Kindheit war stets von Umzügen des Vaters geprägt, der
als Offizier die ganze pazififische Küste entlang
stationiert wurde, bis der Vater sich schließlich vom
Berufsleben zurück zog undin Tuscon wohnte. Zu dieser Zeit hatte Virgil
bereits die High School absolviert. Sein humoriges
Zeichentalent ließ ihn danach an der Universität von
Arizona Kunst studieren.
In
dieser Zeit steuerte Partch seine ersten Cartoons für
das Arizona Kit Kat Magazin bei und schnell wurde ihm
klar, daß er seine Komolitonen bereits durch seine
Produktivität weit überlegen war. Dies veranlaßte ihn
1937 dazu, durch den Verkauf von Eiscreme im Sommer
genügend Geld zusammen zu bekommen, um in Los Angeles
die Chouinard School zu besuchen. Seine Vorstellung
einer weiteren Förderung seines Talents müssen nicht
erfüllt worden sein, denn bereits nach einem halben Jahr
verließ Partch die Hochschule, um bald darauf eine
Anstellung in den Disney Studios anzunehmen.
Zunächst
hatte
er lediglich jeden Morgen Walt Disneys Büro zu reinigen
und die täglichen Memos an dessen Mitarbeiter zu
verteilen, bis er durch seine Cartoons auffiel und
Disney Virgil Partch umgehend in seine Zeichenabteilung
unterbrachte. Im Animation Department war Virgil nun an
der Produktion der späteren Disney-Klassiker PINOCCHIO
und FANTASIA beteiligt. Allerdings sollte sein
Aufenthalt bei Disney nicht von Dauer sein, was mit
einemEreignis
zusammen hing, der vielen
Disney-Mitarbeitern den Arbeitsplatz kosten sollte. 1941
streikten zum ersten Mal viele Zeichner und Angestellte
des Studios aufgrund der ungerechten Bezahlung für
unterschiedliche Arbeiten. Einer der Hauptintiatoren war
der Staranimator ART BABBIT, der sich für seine Kollegen
einsetzte. So erhielt er pro Woche das fürstliche Gehalt
von 200 bis 300 Dollar wohingegen sich viele Zeichner
mit etwa 20 Dollar abzufinden hatten. (Natürlich waren
die Hintergründe dieses Streiks vielschichtiger, wenn
nicht sogar politischer Natur, worauf hier allerdings
nicht eingegangen werden kann). Disney empfand diesen
Streik als persönliche Kränkung, war er sich doch bisher
deren Loyalität bewußt gewesen. Die Folge war jedenfalls
die Kündigung etlicher Künstler, darunter auch große
Namen, die dann in anderen Studios ihre Karriere
fortsetzten.
Partch
meldete
sich kurzerhand zur Armee und konnte auch bald hier
seinen aktiven Kriegseinsatz mit einem Büro für die
Zeitungen der Streitkräfte eintauschen.
In
den 40er und 50er Jahren begann Virgil Partchs Karriere
im großen Stil. Seine Cartoons, nun unter seinem
Künstlersignet „VIP“, wurden in allen großen
amerikanischen Magazinen veröffentlicht. Dies waren u.a.
Colliers, Liberty, True und Punch, um nur einige zu
nennen.
Seine
wichtigste eigene Serie wurde BIG GEORGE, die er 1960
startete. Die Erlebnisse eines geplagten Familienvaters
in einem Bild erschienen von nun an täglich sieben Tage
die Woche. Bereits beim Start der Serie lief BIG GEORGE
in 300 Tageszeitungen und ständig wurden es mehr.
Am
10. August 1984 starben er und seine Frau bei einem
Autounfall auf der Interstate 5 nähe Valencia in
Kalifornien. Für BIG GEORGE hatte VIP bereits soviel
vorproduziert, dass die Reihe noch bis 1990 lief.Seinen Nachlaß
mit gut 3700 Originalen ging an die Universität von
Kalifornien.
EDDY RYSSACK
Edouard
"Eddy" Ryssack (* 20. März 1928 im Antwerpener
Distrikt Borgerhout; † 8. Januar 2004 in Ronse)
bereicherte den belgischen Zeichentrickfilm und war
mit seiner Comic-Kreation Brammetje Bram (Pittje Pit)
einer der erfolgreichsten flämischen Comiczeichner.
Ryssack war Versicherungsmakler
und kurzzeitig Handelsvertreter in der Parfümbranche,
bevor er 1956 anfing, als Comic-Zeichner (Kaptein
Matthias) und Illustrator für das Dupuis-Magazin
Humoradio (später Humo, niederländischsprachiges Pendant
zu Le Moustique) zu arbeiten. Über diese Tätigkeit
landete er schließlich 1957 im Zeichenstudio von Dupuis.
1959
wurde er dort mit dem Aufbau und der Leitung des
hauseigenen Trickfilmstudios TVA (Télévision Animé),
später TVA Dupuis, betreut. Das von Michel Matagne,
Charles Degotte, Raoul Cauvin, Maurice Rosy und Vivian
Miessen unterstützte Zeichnerteam von TVA realisierte
neben Einzelfilmen wie "A pleins dents“, "Le crocodile
majuscule" und "Cinéma-Man" auch Adaptionen von
Comicserien wie Franquins Le petit Noël. Den
Durchbruch brachten die mittlerweile legendären ersten
Schwarzweiß-Filmchen mit Peyos Schtroumpfs (Die
Schlümpfe). Trotz der bescheidenen Verhältnisse des
Studios konnte sich Ryssack mit seinen Arbeiten einen
Namen als Erneuerer des belgischen Animationsfilms
machen. Nach acht Jahren TVA wurde er dann gegen
seinen Willen zum Personalchef und schließlich zum
Verwaltungsdirektor bei Dupuis gemacht, was dazu
führte, dass er dem Verlag nur noch für zwei Jahre
treu bleiben sollte.
Synchron
zu seiner Tätigkeit als Animationsfilmer realisierte
er für Spirou ab 1959 kurze Comics, Illustrationen für
den redaktionellen Teil und Mini-récits (Mini-Comics).
1960 zeichnete er nach einem Szenario von Michel Finas
seinen einzigen albenlangen Comic für das Journal: "Le
voyage interplanétaire de Patrick Lourpidon" (aka
"Petrus Kwispedol"). Unter seinen Mini-récits befanden
sich vier mit der wiederkehrenden Figur Le conscrit
1127 sowie drei Umsetzungen erster Szenarios von
Magazin-Debütant Lucien de Gieter.
Ryssack
war auch der erste, der für Spirou Comics mit Raoul
Cauvin, seinem TVA-Kameramann, umsetzte: Mitte der
60er Jahre entstanden zunächst zwei Mini-récits unter
dem gemeinschaftlichen
Szenaristen-Pseudonym Desquatre (=Cauvin, Ryssack,
Degotte und Matagne), die von Degotte zeichnerisch
umgesetzt wurden, gefolgt von vier Sechsseitern des
Duos Ryssack/Cauvin und schließlich den
minimalistischen Gags um die beiden Flöhe Arthur et
Léopold aus den Jahren 1968/69.
1969
verließ Ryssack Dupuis, arbeitete als Freelancer aber
noch bis 1972 für Spirou. 1972 steuerte er einige
kurze Comics zur belgischen Ausgabe von Pilote bei.
"Les Shmoucks - Le douanier furieux" (bzw. "De Schmaks
- De dolle douanier"), eine Zusammenarbeit mit
Szenarist Michel Noirret, erschien 1976 im belgischen
Tintin und im holländischen Pendant Kuifje und
schaffte ein Jahr später auch den Weg in die
französische Ausgabe.
Wesentlich
umfangreicher und erfolgreicher als diese
Gelegenheitsarbeiten war Ryssacks Wirken für originär
holländische Comicmagazine. Bereits 1970 erblickte im
Magazin Sjors Brammetje Bram (dt.: Pittje Pit in Zack
und aktuell als Album bei Epsilon) das Licht der
Comicwelt. Der Funny um einen Schiffsjungen auf einem
Piratenschiff wurde zum größten Erfolg des Zeichners
und fand später ein neues Zuhause in Wham!, dem
holländischen Pendant zu Zack. In Frankreich war der
jugendliche Hauptdarsteller der Serie zunächst als
Brianc Brieuc bekannt und wurde für den Abdruck seiner
Abenteuer in Super As, dem französischen Pendant zu
Zack, 1979 in Colin Colas umgetauft.
Mit
Opa hatte er 1975 für Eppoeinen
weiteren Helden geschaffen, der zumindest in Holland
eine ähnliche Popularität wie Brammetje Bram genoss.
Die Episoden um einen alten Pensionär, der sein
Sanatorium auf Trab hält, zeichnete Ryssack noch bis
1983. Sein letzter Beitrag zu Eppo war ein Jahr später
das Szenario für einen Johnny Goodbye-Comic von Dino
Attanasio.
Anschließend
widmete sich der Künstler ausschließlich dem Medium
Werbecomics. Unter anderem realisierte er mehrere
Alben für die Firma Bio-Tex, z.B. 1981 "Cesar &
Rigobert - Vakantiepretjes/Vive les vacanciers" - ein
24-seitiges Album mit zweisprachigem Sprechblasentext
(französisch und niederländisch), das Kinder auf
häusliche Gefahren im Alltag hinweist.
Anfang
2004 erlag Eddy Ryssack 75-jährig einem Herzinfarkt.
(Quelle: Wikipedia u.a.)
GERRIT STAPEL
Der
am 19. Mai 1921 in Amsterdam geborene Stapel kam mit 19
Jahren zum Trickfilm und war 1942 für „The Hague“ tätig,
bis er in der Besatzungszeit zur deutschen Bavaria Film
wechselte, um an Propagandafilmen mitzuarbeiten.
Nach
1945 konnte er für Het Parool seinen ersten politischen
Cartoon verkaufen und begann kurz darauf eine jahrelange
Zusammenarbeit mit der Tageszeitung Het Vrije Volk. Dort
erschein auch 1949 seine erste Zeitungsserie 'Hoedje en
Stooffie'.
Bereits
1952
war Gerrit Stapel als freier Mitarbeiter für das Toonder
Studio tätig. So entstanden weitere Arbeiten für „Pum
Pum“, der Kinderbeilage von Het Laatste Niuws.
In
den Folgejahren entstanden weitere Illustrationen für
diverse Serien, wobei sich bald seine Vorliebe für das
Mittelalter abzeichnen sollte. Ab 1955 begann Stapel an
„Otto van Irtin“, wofür er 22 Episoden zeichnete (was
schätzungsweise einer Laufzeit von zehn Jahren
entsprach). Aber auch für die Science Fiction konnte
sich Stapel begeistern. So zeichnete er für Toonder an
der Serie „Martin Evans“.
Neben
weiteren
Aufträgen als Illustrator blieb Stapel auch in den
1960er Jahren weiter dem Mittelalter treu. So entstand
1965 „Ivanhoe“ und „Athi“.
Mit
„Huon de Neveling“ konnte Stapel ab 1968 seine eigene
Zeitungsserie lancieren, wofür er auch die Texte selbst
schrieb. Insgesamt entstanden so 21 lange
Abenteuergeschichten, die u.a. in „Het Laatste Niuews“
und weiteren Tageszeitungen erschienen.
In
den Folgejahren befaßte sich Stapel mit diversen
TV-Adaptionen und wurde mit einigen Preisen
ausgezeichnet. Seine Serie Huon de Neveling wurde in den
1980er Jahren erfolgreich in Albenform neu aufgelegt,
wofür Stapel auch neue Titelbilder zeichnte.
Stapels
Zeichenstil,
der ihn in den gleichen Rang wie HANS G. KRESSE
(1921-1992) versetzte, verschaffte ihm enorme
Popularität in den Niederlanden.
Mit
92 Jahren entschlief er friedlich am 18. Juli 2013.
JACK TIPPIT
Der am 19. Oktober 1923 geborene Jack
Tippit wuchs in Texas auf. Seine zeichnerische Begabung
zeigte sich bereits als Schüler der Lubbock Public
School. Danach ging er ins Texas Technological College
bis er schließlich zur Syracuse University wechselte, wo
er seinen Abschluß als Zeichner der Fine Arts machte.
Ab1941
meldete
er sich zur Luftwaffe, als die Vereinigten Staaten in
den Zweiten Weltkrieg eintraten. Als Bomberpilot der
B-24 flog er 46 Kampfeinsätzen im Südwest Pazifik.
Nach
seiner Entlassung aus dem aktiven Wehrdienst 1945 wurde
Tippit noch zum Lieutnant Colonelder Reserve
befördert. Seine künstlerischen Sporen verdiente sich
Tippit in den 50er Jahren und wurde 1964 und 1967 als
„Top Magazine Cartoonist“ der National Cartoonist
Gesellschaft ausgezeichnet.
Zuvor
hatte Tippit 1963 den daily panel AMY kreiert. Die
haarsträubenden Geschichten der kleinen AMY,
vergleichbar in der Thematik wie HANK KETCHAMS DENNIS,
begeisterten eine breite Leserschar. Schließlich erhielt
er 1970 für AMY den NCS Newspaper Panels Award. AMY lief
bis 1991.
Seine
Cartoons, zum Teil mit tagespolitischen Anspielungen,
erschienen in allen großen amerikanischen
Tageszeitungen. In The New Yorker, Look, Saturday
Evening Post, This Week, True oder Ladies Home Journal
u.v.a.m.
Seine
zweite erfolgreiche Serie waren die heiteren Episoden
von DOCTOR BILL, den er 1960 schuf und der als
Pantomimenstrip ohne Texte auskam. So war es auch nicht
weiter verwunderlich, daß Tippit als Nachfolger von JOHN
LINEY für den Klassiker HENRY die erste Wahl war. Von
1979 bis 1983 sollte er an HENRY zeichnen.
Große
Verdienste erwarb sich Tippit auch zu Beginn der 70er
Jahre durch den Aufbau des Museum of Cartoon Art in
Greenwich, Conneticut, welches er entscheidend
zusammen mit MORT WALKER und anderen Kollegen
mitgestaltete.
Als
Jack 1994 mit gerade einmal 70 Jahren verstarb,
hinterließ er eine große Sammlung von Originalen seiner
großen Kollegen wie CHARLES SCHULZ, GEROGE HERRIMAN,
MILTON CANIFF und viele andere. Heute bieten wir eine
schöne Sonnatgsseite von MORT WALKER aus Tippits Besitz
an.
GEORGE WUNDER
Geboren
wurde
George S. Wunder am 24. April 1912 in Manhattan, einer
Zeit, als New York noch schier überquoll vor
Einwanderern aus aller herren Länder. Schonbald zog die
Familie nach Kingston, ein kleiner Ort in der Nähe von
New York.
Bereits
als
junger Mann strebte Wunder die Laufbahn eines
Comiczeichners an. Die ersten großen Künstler jener
Zeit wie Dirks, McCay und Forster dürften seine
Vorbilder gewesen sein. Als Autodidakt beschritt
George Wunder seinen eigenen Weg. Er besuchte keine
Zeichenkurse, sondern verließ sich auf sein
künstlerisches Auge. Seine Mühe und Liebe zur Arbeit
sollte von Erfolg gekrönt sein. Mein 24 Jahren begann
Wunder 1934 bei Associated Press als Illustrator und
traf dort auf NOEL SICKLES (1910-1982)und anderen
Kollegen. George war für die Gestaltung aller
Zeitungsbereiche zuständig, vom Sportteil bis zum
täglichen Roman mit Fortsetzung.
1946,
aus dem Militärdienst entlassen, kehrte er an den
Zeichentisch bei Associatetd Press zurück und
zeichnete den Streifen „See for Yourself“. MILTON
CANIFF (1907-1988) entschied sich im gleichen Jahr,
seine Erfolgsserie TERRY AND THE PIRATES aufgrund von
Differnzen abzugeben. Ausschlaggebend war, daß Caniff
nicht die Rechte an Terry besaß. Als Ende 1946 die
Nachricht kursierte, die Serie Terry and the Pirates
würde frei werden, bewarben sich ca. 100 namhafte
Künstler um die Fortführung der renomierten Serie. Das
Tribune News Syndicate entschied sich schließlich für
George Wunder, dessen erster Streifen am 30. Dezember
1946 erschien. Caniff hinterließ seine noch laufende
Geschichte “Trouble in Tibet”, welche Wunder nahtlos
fortführte. Wunder gelang das Meisterstück, die hohe
graphische Qualität seines Vorgängers und die
Storyline beizubehalten.
Für
die nächsten 26 Jahre sollte George Wunder diesen
klassischen Abenteuerstreifen fortführen, bis er
schließlich 1973 diese große Serie beendete. Wunder
hatte die Zeichen der
Zeit erkannt, als er sagte, das der Geschmack des
Publikums nach täglichen Fortsetzungsgeschichten sich
geändert habe. Das Zeitungssyndikat schien seine
Meinung zu
teilen, denn nach einem Nachfolger wurde nicht mehr
gesucht und das, obwohl genügend Kanidaten erneut zur
Verfügung gestanden hätten. In den letzten Jahren
hatte GEORGE EVANS
(1920-2001)
Wunder an Terry assistiert. Er wäre sicherlich die
erste Wahl gewesen. Wunder widmete sich bis zu seinem
Tode am 13. Dezember 1987 der Malerei.